Zum Hauptinhalt springen

Archiv

Fotos zu: "Fassbeinig und drehen"

So, jetzt hab ich es endlich mehr oder weniger erfolgreich geschafft Fotos von den Hinterhufen meines Pferdes zu machen. Hoffe sie sind nicht zu verwackelt und der Blitz irritiert nicht zu sehr. Ohne Blitz sah man leider überhaupt nichts.

Die Hufe hab ich naßgespritzt, bei der Aufnahme waren sie gerade am trocknen, deshalb sehen sie etwas komisch gescheckt aus. Der rechte hintere Huf "dreht" hier hat er auch das Eisen mit dem größeren Schenkel. Gebracht hats ja leider nicht so wirklich was.

Die Photos haben meine Perspektive schon mal geändert, erstaunlich wie die Hufe so aussehen. Irgendwie stimmt da doch was nicht, oder?

Hoffe sie können mir ein paar Tipps geben. Der Schmied kommt morgen gegen Abend, werde dann gleich nochmal Photos von den bloßen Hufen machen. Ich befürchte allerdings dass er nicht viel an seiner grundsätzlichen Hufform ändern wird....:(

Großes Danke Schön schon mal vorab für ihre Hufbeurteilung!

MfG Julia

Angefügte Bilder: http://hooforthopaedics.com/phorum/gallerie/gallerie.php?g=6557

Re: Fotos zu: "Fassbeinig und drehen"

Hallo,

nach Begutachtung der Hufbilder sehr ich das Hauptproblem nicht an der fassbeinigen Stellung und denke auch nicht das die Drehbewegung aus der Stellung kommt. So wie die jetzige Hufsituation ist muss das Pferd den Huf drehen um in seine Bewegungsrichtung abfußen zu können. Da es dem Pferd nicht möglich ist nach alle Richtungen abzufußen muss es die Gliedmaße zuerst zur Zehenmitte drehen um dann über diese Abzufußen. Die am Beschlag angebrachten Stifte fördern dies noch weiter.
Die untergeschobenen Trachten, die umgefallenen Eckstreben sowie die sehr kurze Zehenmitte sind für die Kotflügel und unphysiologischen Wandrundungen an den Seitenwänden verantwortlich. Dadurch sind die Hufknorpel bereits stark gestaucht und führen zu den stark gequetschten und sehr spitzen Ballen.
Um nochmals auf ihre ursprüngliche Frage zurückzukommen: Die Lösung der Probleme der Hufe ihres Pferde liegt nicht im kürzen der Zehe. Vielmehr muss große Beachtung auf die Bearbeitung der Eckstreben – Trachten und der Seitenwände erfolgen.
Die Prognose über eine huforthopädische Barhufbearbeitung die Hufsituation und damit auch den Bewegungsablauf ihres Pferdes erheblich zu verbessern halte ich aber für sehr gut.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Fotos zu: "Fassbeinig und drehen"

Vielen Dank für ihre Antwort.

Die Eisen sind jetzt hinten abgenommen worden. Ich haben nochmals Fotos von der jetzigen Hufsituation angefertigt. Das "Drehen" ist interessanterweise nun weniger ausgeprägt.

Der Hufschmied hat leider an der Hufstellung nicht viel geändert. Er hat trotz meiner direkten Nachfrage quasi nur ausgeschnitten und die Zehe etwas gekürzt.

Ich und mein Pferd leben im westlichen Österrreich, ich habe in ihrer Liste einen HO (Stephan Rudolf, er ist glaube ich der Einzige?!) gefunden der auch nach Tirol fährt. Ich möchte ihn gerne kontaktieren um noch mehr aus den Hufen zu machen.

Mein Pferdchen geht zwar auf dem Reitplatz ganz normal, aber in der harten Stallgasse und auf einem 'Steinchenweg' (Weg zur Koppel) fühlt er sich sichtlich nicht wohl und wird fühlig.

Vielleicht können Sie noch ein Kommentar zu den Barhuffotos geben, ich wäre Ihnen sehr sehr dankbar!

Vielen Dank, LG Julia

Re: Fotos zu: "Fassbeinig und drehen"

Hallo,
natürlich haben sich die Hufe ihres Pferdes noch nicht wesenlich verändert, was ja aufgrund der kurzen Zeit noch gar nicht sein kann. Jetzt gilt es aber auch über die entsprechende Hufbearbeitung die Hufsituation zu verbessern.
In ihrem Fall ist es nicht die Lösung die Zehe zu kürzen, da diese ja nicht zu lang ist und auch der Winkel der Zehenwand zum Fesselstand nicht das Problem ist. Vielmehr müssen sich die Hufe ihres Pferdes im Trachten und Seitenwandbereich aufrichten bzw. es muß gegen ein weiteres Unterschieben entgegengearbeitet werden. Hierfür ist eine Bearbeitung der Eckstreben, die ein weiteres unkippen dieser entgegenwirkt, notwendig. Auch muß darauf geachtet werden daß der Huf im Trachtenbereich im Abrieb mitkommt und nicht über eine längere Hebelstrecke die Seitenwände noch weiter nach Vorne-Außen (Kotflügel) verbiegt.
Das ihr Pferd auf hartem und auch steinigem Boden momentan nicht freudig geht kann auch an den umgefallenen Eckstreben und den zur Strahlspitze laufenden Sohlenwülsten liegen.
Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Fotos zu "Fassbeinig und Drehen"

Hallo!

Weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde. Aber wurde der Rücken schon mal untersucht? Ich meine, warum? hat er diese Fehlstellung an den Hinterbeinen? Sicher durch den Huf mit bedingt, aber vielleicht auch durch ein Problem in den oberen Bereichen, was war zuerst da? Diese Frage ist jetzt zwar nicht mehr von großer Bedeutung für die Heilung, aber meist muss man bei solch krassen Fällen beide Baustellen bearbeiten (Huf und Rücken) um ein gutes Endresultat zu erzielen. Wenn das Pferd aufgrund irgendwelcher Blockaden nicht anders abfußen kann, wird auch die beste Hufbearbeitung den Huf nicht wieder in die optimale Form bringen können. Ganzheitliche Betrachtungs- und Behandlungsweise ist hier sicher angebracht.

MfG