Zum Hauptinhalt springen

Archiv

geschwächte tiefe Beugesehne

Hallo,

bei meinem Pferd wurde per CT festgestellt, daß er vorne links eine Veränderung der tiefen Beugesehne hat (die Sehne ist nicht mehr sehr stabil), kommt wahrscheinlich durch eine alte nicht erkannte Verletzung.

Seit längerer Zeit ist mein Pferd schwankend lahm und geht nur auf Koppel. Tierärzte sagen, man kann da nichts mehr machen. Ich kann ihn auf die Koppel stellen und hoffen, daß die Sehne nicht irgendwann anreißt oder ganz abreißt. Einen Nervenschnitt hat man mir angeboten, habe ich aber abgelehnt.

Beschlagen ist er vorne mit Eiereisen und Einlagen, der Tierarzt sagt auch ich soll das so lassen. Nur leider reißt er sich die Éisen ständig runter und das ist ja auch nicht gerade gut für die Sehnen? Er hat einen sehr flachen und weiten Huf, der Hufschmied meint, der kann nicht Barfuß gehen, aber das sagen ja fast alle! Hinten geht er übrigens Barfuß.

Meinen Sie, daß die Gefahr größer ist, daß er sich wieder an der Sehne verletzt oder die Sehne dann überbeansprucht wird wenn ich versuchen würde ihn auf Barhuf umzustellen?

Ich will Ihn auch nicht ständig mit Schmerzmitteln vollstopfen, das bringt ja auf die Dauer auch nichts.

Vielleicht haben Sie ja einen Rat für mich und vielleicht auch schon mal Erfahrung mit so was gemacht.
Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Viele Grüße
Strasser Tanja

Re: geschwächte tiefe Beugesehne

Hallo Tanja !

Warum raten die Tä zu einem Nervenschnitt bei einer schon sichtbaren Veränderung an der Beugesehne und aus welchem Grund ist ein nicht reitbares , lahmes Pferd beschlagen ? Die Nutzbarmachung des Tieres auf Kosten seiner Gesundheit ist hier wahrscheinlich an einem Punkt angelangt ,wo es nicht mehr viele Möglichkeiten gibt . Durch den NS wird dem Tier auch seine letzte verbliebene Möglichkeit genommen doch noch irgendwie pfleglich mit seinen ohnehin durch den Beschlag betäubten Beinen umzugehen, von daher war das eine gute entscheidung dazu nein zu sagen .
Sie schreiben das Pferd hätte weite flache hufe , vielleicht ist auch das mit ein Problem warum das Pferd lahmt und warum Veränderungen an der Sehne feststellbar sind. Gerade in diesem Bereich findet bei solchen ungünstigen Hufsituationen eine enorme Belastung statt.
Die Gefahr für Sehnenverletzungen ist gerade mit Eisen größer als ohne , von daher wäre es sinvoller eine Barhufumstellung durchzusetzen ,allerdings mit geeigneter Hufbehandlung durch einen Fachmann /frau .


Viele Grüße

Re: geschwächte tiefe Beugesehne

Birgit Höllmer schrieb:

> Hallo Tanja !
>
> Warum raten die Tä zu einem Nervenschnitt bei einer schon
> sichtbaren Veränderung an der Beugesehne und aus welchem Grund
> ist ein nicht reitbares , lahmes Pferd beschlagen ? Die
> Nutzbarmachung des Tieres auf Kosten seiner Gesundheit ist hier
> wahrscheinlich an einem Punkt angelangt ,wo es nicht mehr viele
> Möglichkeiten gibt . Durch den NS wird dem Tier auch seine
> letzte verbliebene Möglichkeit genommen doch noch irgendwie
> pfleglich mit seinen ohnehin durch den Beschlag betäubten
> Beinen umzugehen, von daher war das eine gute entscheidung dazu
> nein zu sagen .
> Sie schreiben das Pferd hätte weite flache hufe , vielleicht
> ist auch das mit ein Problem warum das Pferd lahmt und warum
> Veränderungen an der Sehne feststellbar sind. Gerade in diesem
> Bereich findet bei solchen ungünstigen Hufsituationen eine
> enorme Belastung statt.
> Die Gefahr für Sehnenverletzungen ist gerade mit Eisen größer
> als ohne , von daher wäre es sinvoller eine Barhufumstellung
> durchzusetzen ,allerdings mit geeigneter Hufbehandlung durch
> einen Fachmann /frau .
>
>
> Viele Grüße


Hallo,

ich habe mich nach langem Überlegen dafür entschieden die Eisen abzunehmen zu lassen und das Pferd auf Barhuf umzustellen, ich habe dafür einen Huforthopäden/in der DHG beauftragt.
Außerdem kommt das Pferd in einen Offenstall. Mal sehen wie sich das ganze entwickelt.
Auf die Meinung der Tä halte ich nicht mehr viel, die haben mir die letzten Jahre so viel Blödsinn erzählt.
Bin jetzt zufrieden mit meiner Entscheidung und hoffe daß alles gut geht.
Vielen Dank für Ihren Beitrag.

Grüße
Tanja

Re: geschwächte tiefe Beugesehne

Hallo !

Schön das Sie das ganze jetzt so entspannt sehen , trotz der Angst die man Ihnen gemacht hat . Es war für das Pferd sicherlich eine gute Entscheidung .
Vielleicht berichten Sie mal weiter wie sich der Fall so entwickelt .

Viele Grüße

Re: geschwächte tiefe Beugesehne

Das werde ich bestimmt machen.

Gruß
Tanja

Re: geschwächte tiefe Beugesehne

Hallo,
Frau Strasser hat mir alle Unterlagen zu diesem Pferd gesendet. Röntgenbilder und CT gaben bereits Hinweise darauf dass es sich um einen erworbenen Sehnenstelzfuß mit Beteiligung der oberflächlichen Beugesehne handelt. Dieser „Vorbefund“ konnte am Pferd bestätigt werden. Die oberflächliche Beugesehne war auch zum Zeitpunkt der Untersuchung schmerzempfindlich. Zwar weist auch die tiefe Beugesehne Veränderungen auf, jedoch scheinen diese dem Pferd keine oder weniger Probleme zu machen. Die tiefe Beugesehne hat keine Stellungsveränderungen hervorgerufen und ist auch nicht schmerzempfindlich.
Neben dem Befund der Problematik der Beugesehne VL ist an den Hufen einiges an weiteren Problemen zu erkennen. So zeigen z. B. der Huf VR erhebliche Einblutungen am Hufbeinträger. Die langen Zehen helfen dem Pferd beim Abfußen nicht gerade weiter.
Interessant ist auch das die Hinterhufe eher auf eine Entlastung der Gliedmaße VR schließen lassen denn der Gliedmaße VL – welche ja augenscheinlich die Erkrankte ist.
Es bleibt abzuwarten in wie weit sich die Situation des Pferdes verbessert wenn die Hufsituation für dieses Pferd optimiert wird und nicht noch zusätzlich die Hufe das Pferd in seinem Bewegungsablauf behindern.
Liebe Grüße
Astrid Arnold