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Hilft die Methode von Herrn Biernat gegen Fühligkeit?

Hallo,

ich habe momentan einen "normalen" Hufpfleger, bin aber am Überlegen, ob es sinnvoll es auf einen Huföthopäden umzusteigen.

erstmal zur Vorgeschichte.
Ich habe einen 17 jährigen Haflinger, der seit gut drei Jahrenohne Eisen läuft. Vor dem Kauf hatte er vorne Hufeisen drauf. Auf hartem, steinigem Boden läuft er allerdings recht fühlig. Diese Fühligkeit wird schlimmer, je öfter er auf steinigem Boden läuft, Asphalt ist kein Problem. Das hat sich auch nach zwei Jahren ohne Eisen nicht gebessert. Da bei uns der Boden im Gelände recht steinig (viel Kies) ist, habe ich ihn letzten Sommer vorne beschlagen lassen und auch gemerkt, dass er deutlich besser gelaufen ist. Über den Winter habe ich die Eisen abnehmen lassen. Jetzt läuft er aber auf steinigem Boden noch empfindlicher als letzten Frühling :-(

Besteht eine Chance, dass er mit dieser Hufbearbeitungmethode unempfindlicher wird? Ich würde gerne auf Eisen vorne verzichten, da er vorne auch Arthrose hat.

Danke.

Re: Hilft die Methode von Herrn Biernat gegen Fühligkeit?

Hallo Ymmas,

wie gut oder weniger gut ein Pferd mit steinigem Boden zurecht kommt, hängt von der Dicke der Sohle ab; diese ist bei den Pferden höchst individuell verschieden und durch Genetik vorgegeben. Meiner Beobachtung nach kann man Sohlendicke durch die Bearbeitung bei schrägwandigen Hufen nicht effektiv "züchten", bei steilwandigen wäre es noch vorstellbar.
Evt. kann man bei deinem Pferd über schonende Bearbeitung und Tragrandhöhe mehr Reitkomfort erreichen.
Allerdings ist es ja gerade Sinn des barhuf gehens, dass das Pferd den Untergrund ertasten kann und entsprechend - vorsichtig - mit seinen Füßen umgeht.
In einem gewissen Rahmen läßt sich der Huf auch auf harte, steinige und unebene Untergründe trainieren, in dem das Pferd auf diesen Untergründen, auf denen geritten werden soll / muss, gehalten wird.
Eine weitere Alternative zu Eisen wäre ein Kunststoffbeschlag oder -bekleb und natürlich Hufschuhe.

Viele Grüße
Jutta

Re: Hilft die Methode von Herrn Biernat gegen Fühligkeit?

Hallo,

ohne die Hufe gesehen zu haben, ist eine Beurteilung schwierig. Fühligkeit ist nicht nur von der Dicke der Sohle abhängig, meißt sind es Hebel und ein verbreiteter Hufbeinträger der zu Fühligkeit führt. Wenn die Sohle mitträgt, was sie auf unebenen Böden fast immer macht kann das Horn trainiert werden. Dies lässt sich nicht durch einen Tragrandüberstand auffangen, der sich bei einem tüchtigen Barhufpferd sowieso abläuft. Man muß zwischen Fühligkeit und vorsichtiges Gehen auf unebenen Böden unterscheiden. Da das Pferd barhuf spürt, wo es hintritt, macht es das lieber vorsichtig, um die Bänder und Gelenke zu schonen. D.h., geht mein Pferd mit Eisen über Schotter, Steine etc. zügig, dann, weil es nichts spürt, was jedoch schädlich für Knochen und Gelenke ist.
Hufschuhe sind eine gute alternative, wichtifg ist jedoch eine physiologische Hufbearbeitung. Wo steht ihr Pferd ?

Viele Grüße
Anette Fink