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kaum Trachten

Vor fast 2 Jahren haben wir unseren Wallach gekauft, damals hatte er noch Eisen mit einem Kunststoffkeil, unser Schmied hat diese gegen geschmiedete Keile ausgetauscht.
Wie man auf den Bildern sehen kann, ist das aber nicht wirklich ideal.

Jetzt traue ich mich aber noch nicht so richtig an an einen Huforthopäden ran, bzw. ich weiß nicht welche Methode hier am besten wäre.
Deswegen möchte ich mich auf diesem Wege informieren, wie man bei ihm vorgehen würde.
Folgende Infos sind dazu noch wichtig:
Er wird 10 Jahre alt.
Die Hinterhand ist sehr steil gewinkelt.
Er entlastet abwechselnd relativ häufig.
In der AKU stand:Leichte Füllung der Beugesehnenscheide, diese ist warhrscheinlich vor der Zeit mit den Keilen durch die flache Winkelung entstanden.
Er geht gut VA, braucht aber bis er den Rücken frei gibt.
Er gibt ungerne die Hinterhufe beim Schmied, es scheint ihm unangenehm zu sein sie so hochhalten zu müssen.
Dies deutet alles auf ein Problem mit dem Rücken oder mit den Hufen hin.
Würde mich über eine Antwort freuen.
Gruß
Laura

Re: kaum Trachten

Hallo, aus welcher Region sind Sie? Mir ist als würde ich die Schmiedearbeit kennen.
Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold

Re: kaum Trachten

Hallo Laura!
Auf den fotos sind deutlich die negativen auswirkungen des aufkeilens zu sehen .Was man eigentlich bezweckt,ein nachträgliches erhöhen und entlasten im hinteren bereich der gliedmaße ist diesen hufen sehr schlecht bekommen ,sie wurden noch mehr im Trachtenbereich unter Druck gesetzt. Die Zehenwand wurde sehr abgeraspelt um den zustand zu schönen und das Pferd leichter abfussen zu lassen. Eigentlich sind die Trachten recht lang sie sind nur so unter den Huf gebogen das es so scheint als hätte das Pferd kaum welche. Auf den sohlenfotos erkennt man die massiv über die Sohle geschobenen Eckstreben die allein dürften schon äußerst unangenehmbis schmerzhaft für dieses Pferd sein.
Ziel bei der hufbearbeitung an diesem Pferd sollte auf Jeden Fall eine wieder tragfähige Zehenwand sein damit schafft man dann auch wieder die Vorraussetzung um den Zwang und die Überlast im hinteren Bereich zu entschärfen.
Das was bisher hier getan wurde hat nur dazu beigetragen über bestehende Probleme hinegzusehen. Eigentlich zeigt dieses Pferd schon ganz deutlich dass bald nichts mehr geht.

Birgit

[%sig%]

Re: kaum Trachten

Hallo,
vielen Dank schon einmal für die Antworten.
Wir wohnen in Dortmund, zur Rettung unseres Schmiedes muss man sagen das es mit den Keilen aus Plastik noch schmlimmer aussah und er alle Probleme schon vorher hatte.
Trotzdem hat er es in 2 Jahren nicht geschafft, dass eine Verbesserung eintritt.
Wäre es nicht riskant für die Sehne das Eisen abzunehmen?
Im Prinzip fehlen dann ja aufeinmal die Stöckelschuhe.
Hier mal ein Bild von dem ganzen Pferd:
Gruß
Laura

Re: kaum Trachten

Hallo,

natürlich muss jede Umstellung umsichtig erfolgen. Bei Ihrem Pferd ist es tatsächlich so, dass durch die Abnahme der Keileisen zunächst eine sehr große Veränderung in Hinsicht der Stellung erfolgt und das eine Belastung nicht nur für die Sehne darstellt. Nur – was für eine andere Möglichkeit besteht denn noch? So wie die Hufe jetzt sind bestehen sehr große Belastungen auf die erheblich verschobenen Hufknorpel, der gequetschte und spitze Ballenbereich weißt auch auf eine Zwanghufsituation hin. So wie die Hufsituation jetzt ist sind ja alle Bereiche des Hufinneren gefährdet. Es macht keinen Sinn vor lauter Entlastung der Beugesehne andere Bereiche zu ruinieren.

Mit freundlichem Gruß Astrid Arnold

Re: kaum Trachten

Das stimmte schon, deswegen muss auch dringend etwas passieren.
Was bedeutet das eigentlich wenn bei einem HO "ohne Fortbildung" steht?
Muss ich mir da Sorgen machen?
In welchen Intervallen werden denn die Fortbildungen verlangt?
Gruß
Laura

Re: kaum Trachten

Hallo Laura,

ich denke Du mußt Dir keine Sorgen machen. Die Satzung der DHG sieht pro Jahr 2 Fortbidlungen vor. Dazu gibt es verschiedene Termine an den unterschiedlichsten Orten (dieses Jahr), wo diese dann stattfinden. Des weiteren ist die zur Zeit dagegestellte Liste auch nicht ganz korrekt. Alle hier auf der Seite aufgelisteten HOs haben eine entsprechende Ausbildung gemacht und üben diesen Job auch schon seit längeren dem entsprechend aus. Ich kann Dir nur raten, Dir einen HO oder eine HO in Deiner Nähe schnellstmöglich zu suchen, damit Deinem Pferd geholfen werden kann.

Gruß
Gabi Klaassen

[%sig%]

Re: kaum Trachten

Die Liste unserer Mitglieder wird beständig aktualisiert und ist selbstverständlich auch zur Zeit korrekt dargestellt.

Re: kaum Trachten

Liebe Laura,

es ist überflüsig zu beschreiben, was hier nicht stimmt. Sie haben das schon sehr genau erkannt.

Auch liegen Sie richtig in Ihrer Annahme, dass die notwendige Umstellung nicht einfach ist. In der Tat wird die Belastung bei einer adhoc Stellungsveränderung für die Sehnen, Bänder und Gelenke hoch. Daher ist es ratsam, im Trachtenbereich nach wie vor (das ist auch am Barhuf möglich, wenn im Zehenbereich kein Spielraum ist) zu unterstützen, der Pferdegesundheit entsprechend.

Ein guter HO solte Ihnen entsprechend praktikable Lösungen anbieten könen.

Ihre Frage in bezug auf die Fortbildung möchte ich für meine Person beantworten. Vorgesehen sind derzeit 2 DHG Forbildungen pro Jahr. Diese sehen teilweise Praxis, teilweise auch Theorie vor.

Nicht immer bedeutet 'nicht fortgebildet' was es zu meinen scheint.

Da umfassendes Wissen immer von Vorteil ist, habe ich mich persönlich dazu entschieden mich extern in verschiedenen Gebieten fortzubilden. Diese reichen von diagnostischen (auch bildgebenden) Verfahren, Ernährungsthemen bis hin zur Tierphysiotherapie. So erreiche ich deutlich mehr Fortbildungstage als von der DHG gefordert und kann ganzheitliche Lösungsansätze bieten und die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten besser koordinieren - noch wichtiger die Notwendigkeit erkennen.

Dies bedeutet nicht, dass interne Fortbildungen weniger wichtig sind. Sie dienen auch dem Erfahrungsaustausch - den ich regelmäßig in der Zusammenarbeit mit anderen HO pflege. Natürlich werde ich weiterhin, so es sinnvoll scheint, entsprechende vereinsinterne Seminare besuchen.

Zurück zu Ihrem Problem: der/die HO Ihrer Wahl wird Ihnen sicherlich alle Ihre Fragen beantworten und sollte über fundierte Erfahrung bei Barhufumstellungen verfügen, um einen komplizierten Fall wie diesen optimal betreuen zu können. Stellen Sie kritische Fragen und lassen Sie sich Lösungsansätze erläutern.

Auf keinen Fall, so meine Einschätzung der Situation, können die Eisen entfernt werden, ohne für Trachtenunterstützung zu sorgen - Ausnahme stationäre Aufnahme und Kontrolle unter optimalen Bedingungen. Alles andere wäre eine Lotterie.

Der unvermeidbare Schritt wird für Sie für den Zeitraum mehrerer Monate eine deutliche Einschränkung in bezug auf die Nutzung bedeuten, jedoch auf mittelfristige Sicht eine deutliche Verbesserung der Pferdegesundheit.

Sollten Sie fragen haben, stehe ich Ihnen auch gerne per e-mail zur Verfügung.


Mit besten Grüßen aus Mainz

Michael Strussione
Praxis für Huforthopädie
und Tierphysiotherapie
www.huf24.com

Re: kaum Trachten

Hallo,

@Michael:

Rein aus interesse: Wie würde denn eine 'Trachtenunterstützung' am Barhuf in der Praxis aussehen?

Gruß Tina

Re: kaum Trachten

Liebe Tina, Antwort per Mail.

Grüße
Michael

Re: kaum Trachten

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anne