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klebeschuh

Hallo!

Ich habe ein Problem mit meinem 18jährigen Vollblut namens Caven. Ich habe ihn seit etwa 6 Jahren. Er war schon immer mit Eisen beschlagen, hat sehr wenig Wachstum und eine wahnsinnig dünne Lederhaut. Das durfte ich vor etwa 2 Jahren schon einmal festtellen, als er nach zwei Tagen nach Verlust eines Eisens ein deftige Lederhautenzündung hatte. Außerdem geht er selbst mit Eisen sehr schlecht über grobe, spitze Steine. Und das Gelände hier ist leider sehr steinig und viel geteert. Trotzdem reite ich überwiegend ins Gelände, da das sowohl meinem Pferd als auch mir mehr Spaß macht.

Nun zu meinem Problem. Wahrscheinlich durch den sehr trockenen Sommer haben Cavens Hufe angefangen auszubrechen. Schon beim letzten Beschlag brach ein Teil der unteren Wände hohl ab. Jedoch nur bei den Vorderhufen.

Heute war wieder Hufschmied-Termin. Leider ist diesmal an den Vorderhufen wieder einiges weggebrochen. Bis zu einer Höhe von fast 2 cm fehlt auf der Außenseite des linken Hufes nun die Wand. Kein Nageln mehr möglich. Jetzt bekommt Caven morgen einen Dallmer Klebebeschlag. Kenne mich damit leider überhaupt nicht aus.

Einzig andere Alternative wären Hufschuhe - laut Hufschmied. Ich glaube aber nicht, dass Cavens Lederhaut Koppel und Stall barhuf bewältigen würde. Schon jetzt steht er sehr schlecht auf seine Vorderbeine. Habe gleich mit meinem Tierarzt gesprochen und Caven bekommt jetzt Equipalazone, damit er bis morgen nicht allzuviel Schmerzen hat.

Was kann ich denn für die Hufe meines Pferdes tun? Sowohl Tierarzt als auch Hufschmied halten barhuf für fast unmöglich. Wegen des schlechten Wachstums, den dünnen Wänden und der empfindlichen Lederhaut.
Ich bin echt ratlos. Dabei war ich seit dem Frühjahr froh endlich wieder reiten zu können, da sich Caven vor gut einem Jahr einen Rückenwirbel durch einen Sturz im Pferdetransporter gebrochen hatte.

Fotos kann ich leider keine Einstellen. Ich hoffe, Sie können mir vielleicht doch den ein oder anderen Hinweis geben.

Viele Grüße

Karen Weber

Re: klebeschuh

Hallo Karen,

die Antwort wird Dir jetzt vielleicht nicht gefallen, aber die Sohle wird dicker, die Wände ebenfalls und die Wände weniger bröckelig, wenn Caven barfuss geht.

Das dauert natürlich seine Zeit, und er ist mit 18 für eine Umstellung ja nicht mehr ganz jung, aber wenn nur noch Schmerzmittel helfen, kann das die Lösung doch nicht sein.

Ich hatte mal einen Blüter (Budjonny), der hatte ebenfalls absolut bröckelige und empfindliche Hufe. Ich dachte, die Umstellung auf Barhuf funktioniert nie. Zuerst sahen die Wände auch ziemlich übel aus, aber ich habe regelmäßig alle Bruchstellen gerundet, so dass sie nicht noch weiter ausbrechen können, und schon nach ein paar Monaten sahen die Hufe viel besser aus.

Wenn Caven wirklich so empfindlich ist, kannst Du vielleicht in der ersten Zeit nicht reiten. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er ohne Hufschutz nicht auf der Weide stehen kann. Oder ist er derzeit gar nicht draußen sondern in einer Box ? Dann solltest Du das überdenken. Bewegung und Grasboden - die beste Medizin, meiner Erfahrung nach.

Am Ende fühlst Du Dich besser, auch wenn Du jetzt vielleicht nicht reiten kannst bzw nur auf dem Platz/in der Halle. Zur schönsten Reitzeit im Herbst geht es dann mit Hufschuhen vielleicht aber schon wieder.

Viel Glück

Jürgen