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Rehebeschlag ja oder nein?

Guten Tag!
Mein Deutscher Reitponywallach hat (wohl erst schleichend und auch vom TA unbemerkt und dann ganz akut am 11.9.2010) einen schweren Reheschub erlitten. Ich hatte ihn schon als chronisches Rehepferd vor 1,5 Jahren übernommen. Seit ca. 9 Monaten ist er vorn beschlagen. Der Beschlag wurde am 11.9.2010 entfernt, jetzt hat er vorn dicke Verbände. Mit noch etwas Schmerzmitteln läuft er sehr vorsichtig, aber immerhin bewegt er sich. Der TA sagt, Ende des Monats soll er einen Rehebeschlag bekommen, der HS will ihm einen solchen (und zwar auch nur mit einer "Platte", da besteht er drauf) quasi schon jetzt machen. Heute Abend werden Röbis gemacht. Nachdem ich in das Spannungsfeld zwischen TA und HS geraten bin und mich auch frage, ob der bisherigen Beschlag seinen Teil zum Schub beigetragen haben könnte..., mit einem Wort: Ich weiß nicht mehr, was richtig ist und wem ich vertrauen kann.Ich überlege nun, einen ganz anderen Weg zu gehen und frage mich, ob es grundsätzlich möglich ist, in dieser Situation den Beschlag wegzulassen. Natürlich mag viel von den Röbis abhängen, aber wenn ich wüßte, ob es grundsätzlich ginge, wüßte ich, in welche Richtung ich weiter arbeiten könnte... Ich danke sehr für Ihre Mühe!

Re: Rehebeschlag ja oder nein?

Guten Tag Frau Eschenbach,
es ist möglich, und auch der bessere Weg, in dieser Situation den Beschlag weg zu lassen. Hier kann man den Pferden mit Hilfe eines Polsterverbandes deutlich besser helfen. Allerdings ist die Zusammenarbeit mit einem TA in der akuten Phase absolut notwendig.

Unsere Kollegin Frau Dr. Rasch hat im Juli zu diesem Thema ein Buch veröffentlicht. Hier wird sehr schön erklärt, was da eigentlich passiert, wo die Ursachen liegen können, wie die Folgen sind und was Sie langfristig machen können, um so einer Krankheit entgegen wirken zu können. Weiterhin sind hier einige Fallbeispiele aus unserer Praxis dokumentiert. Hier schildert Sie den Verlauf der Reha und die unterschiedlichen Therapieansätze.
Die Infos zu diesem Buch finden Sie auf der Homepage.

In Ihrem Fall sollten Sie auf jeden Fall eindeutig klären, wo die Ursache für die Rehe zu suchen ist (hier sollte Ihr TA aktiv werden) und wie gravierend die Folgen schon sind.
Vielleicht machen Sie mal Bilder von den Hufen Ihres Pferdes (Anleitung dazu auch auf der Homepage) und stellen diese mit den aktuellen Röbi hier ein. Da können wir uns dann eher ein Bild machen und Ihnen Tipps geben.
Wo wohnen Sie denn? Schauen Sie doch bitte mal im Register, ob ein HO in Ihrer Nähe ist, der sich das Pferd mal vor Ort ansehen kann.

Viele Grüße
Corinna Meissner

Re: Rehebeschlag ja oder nein?

Vielen Dank für die prompte Antwort: Gerade durch das Buch bin ich überhaupt darauf gekommen, es in Erwägung zu ziehen, nicht das 0815-Programm mitzumachen. Allerdings bin ich nicht mutig genug, ohne weitere Beratung und Diskussion diese Entscheidung zu treffen, so toll und anschaulich ich das Bch auch finde. Bislang habe ich mich blind auf den HS verlassen, es gab für mich keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass das alles prima ist, was er macht. Heute werden die Röntgenbilder gefertigt und dann morgen ist das Ergebnis da. Einen HO gäbe es auch...

Re: Rehebeschlag ja oder nein?

Hallo,
meiner Meinung nach ist es tierschutzwidrig in einen akut-Hufrehekranken Huf Nägel einzuschlagen. Außerdem wird dem Rekonvaleszenten nicht genügend Zeit für die notwendige Heilung gegeben. Eine Heilung geht nur barfuß ggf. unter Einsatz von Polsterverbänden. Ein Rehehuf braucht Zeit und eine geeignete Behandlung, dann kann er ausheilen.

Bin gespannt auf die Röntgenbilder.

VG B.Wernick