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Risse und Ablaufen

Hallo!

Wir besitzen einen 9jährigen Wallach, der mir seit einiger Zeit Kummer bereitet.
Wir haben hier wechselnden Boden, Sand + schweren lehmigen Elbboden, die ineinander übergreifen und im Winter zu Stein gefrieren. Solang im Frühjahr die Oberfläche weich ist, oder Grasboden federt, läuft er einwandfrei. Sobald die Oberfläche erhärtet, reiben sich die Vorderhufe schnell ab und der Wallach wird "fühlig". Dazu gesellten sich in den VH lange Längsrisse , ca 3 cm von der Hufmitte li + re. entfernt. Horn wächst geschlossen nach, spaltet sich später. Wegen der Fühligkeit lassen wir bei Bedarf die VHufe beschlagen. Ich wollte NBS, der Schmied meint das bringt nichts...Ich wollte eine Meinung woher die Risse kommen und warum sie seit 2 Jahren nicht wieder runter wachsen, wie das zu ändern sei - bekommen hab ich nichts! Die HH sind super, trotz unfallbedingter Arthrose. Der Wallach wird nicht viel gearbeitet, wir können die Eisen bis zu 3x wieder aufschlagen. Außerdem steht unser Pferd Sommers ganztägig und Winters nach Lust + Laune draußen, also fast Offenstall, so dass ich Schäden am Horn durch Ammoniak und Fäulniserreger fast ausschließen kann...
Was kann ich gegen die Risse tun? Eigentlich sollte er ja barhuf bleiben, aber wenn nichts nachwächst? Hornqualität verbessern? Wie?
Problem weiterhin - wir haben hier im Umkreis nur 2 Schmiede, einer davon beschlägt bei uns, der andere hat Stallverbot. Ich müsste also gleich den Stall wechseln und nicht nur den Schmied. Der nächste ist ca. 100 km entfernt und kommt natürlich wegen einem Pferd nicht....
Also: Guter Rat ist teuer.....Welchen gebt Ihr mir?

Was kann ich tun

Re: Risse und Ablaufen

Hallo,

Eisen 3x wieder aufschlagen??? Dann habt ihr ganz sicher überhaupt keine Probleme mit zuviel Abrieb!

Zum Vergleich: In unserem Gelände haben Reiter beschlagener Pferde oft ein 'Beschlagsvernichter' Problem, d.h Eisen fallen nach ca. 6-7 Wochen ab wenn man täglich ins Gelände reitet weil bis auf die Nägel durchgelaufen. War auch bei meinem so als er noch beschlagen war.
Heute reite ich noch wesentlich mehr in Gelände, alles 100% Barhuf und muss die Hufe noch kürzen! Ich habe ganz bestimmt kein Ausnahmepferd, Barhufpferde von Bekannten leisten genau das gleiche.

Problem scheint bei dir die Hufform zu sein. Das ist auch nahezu immer die Ursache für Fühligkeit auf hartem Boden. Da ja offensichtlich die Behandlung des Schmiedes nicht funktioniert (Risse noch da) such dir einen anständigen Hufbearbeiter (nicht unbedingt einen Schmied!, sondern HO oder ähnliches) (auch wenn er weiter fahren muss und/oder lerne die Hufbearbeitung selbst von einem geeigneten Lehrer...)
Risse entstehen immer da wo die Hufe unter Spannung stehen. Es ist gut möglich dass die Spannung nur im unteren Bereich des Hufes ist, also wird es auch immer nur da reißen. Es gibt Risse, die reißen in der Hufmitte, welche die reißen am Kronrand usw...
Lass das Pferd unbedingt Barhuf. Sonst wirst du die Risse wahrscheinlich nie los.

Konkreter auf die Hufform könnte man eingehen, wenn du Fotos einstellen würdest.

Hufqualität und Wachstum verbessern sich bei richtiger Bearbeitung von ganz allein. Meiner Erfahrung nach gibt es keine Pferde mit schlechter Hufqualität oder Wachstum, sondern nur falsch bearbeitete oder gehaltene. (Ausnahmen evtl. krasse Stoffwechselerkrankung oder ähnliches).

Gruß Tina

Re: Risse und Ablaufen

Hallo Susan,

Mittelspalten vorne sind eine typische Erscheinung verformter Hufe, die durch huforthopädische Behandlung beseitigt werden kann. Die Mittelspalten meiner Kaltblutstute sind immer mal wieder bei unseren vorher-, nachher Bildern auf unserer Startseite zu sehen. Kein Schmied aus unserer Region hat die Sache in den Griff gekriegt!

Was versprichst Du Dir von NBS-Eisen? Das ist ein Modebeschlag, der eine extreme Zurichtung des Hufs erfordert (siehe die Fotobeispiele auf den Seiten moderner Schmiede) und das Laufverhalten beeinflusst. Erfolgsmeldungen à la: "mein Pferd konnte mit NBS endlich wieder laufen", verweisen nur darauf, wie verformt der Huf vorher gewesen sein muss.

Gruß
Gerd

Re: Risse und Ablaufen

Hi Tina,
ja Fotos - bin schon dabei. Aber muss mir Digi-Cam ausleihen, weil der "Dicke" meinte die wäre was zum Knabbern.......
Danke für deine Antwort!

VLG Nicole

Re: Risse und Ablaufen

Hallo Gerd,

wegen NBS: unser Wallach fußt ohne Eisen vorsichtig und sicher, rollt schön ab. Der normale Beschlag ließ ihn unvorsichtig werden und "trampeln" , teilweise ist er sogar gestolpert. Es ging zwar später besser, aber das "Trampeln" ist geblieben....Von NBS erhoffte ich mir eine Förderung des Abrollverhaltens, weil das Eisen ja augenscheinlich eine andere Form aufweist....Aber mein Schmied hat ja dem ganzen einen Riegel vorgeschoben.....
Eigentlich halte ich Eisen auch für verschwendet, weil er ja kein Leistungssportler ist, aber im PLZ-Bereich 39... habe ich bisher keinen HO gefunden, nur einen orth. HS, der bei uns Stallverbot hat. Leider kenne ich den genauen Grund nicht - und keiner im Stall macht den Mund auf *maul*
Schätze, werd es also selbst lernen müssen. Kannst Du Kurse empfehlen ?

LG Nicole

Re: Risse und Ablaufen

Hallo Susan,

wie weit ist Andreas Grüning, Seesen, von Dir entfernt (PLZ 38...). Ansonsten hat Silvia Totzke gerade Abschlussprüfung bei Jochen Biernat gehabt PLZ 39167, silvia.totzke@t-online.de

Kurse helfen nicht wirklich zum selber machen - da kann ich nur unsere Ausbildung empfehlen. Unterlagen dazu kannst Du über den entsprechenden Punkt auf unserer Startseite holen. Nicht zu lange überlegen: wenn wir das Hufbeschlaggesetz nicht noch verhinderen, kann dieses Jahr vielleicht letzte Ausbildungsgelegenheit sein

Grüße
Gerd

Re: Risse und Ablaufen

Hallo, hab grad mal geschaut - 39167 ist praktisch "direkt vor meiner Haustür" *freu* viell. 20 km
Danke für den Hinweis, werd mal Kontakt zu Frau Totzke aufnehmen. Hatte vorher schon in Eurer Liste auf der HP geschaut, aber da ist sie wohl nicht eingetragen?
Aber erstmal muss ich in den Stall, Wasser enteisen.....

LG Nicole