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Liebes Huforthopäden-Team,

ich habe eine Frage.

Können sehr steile Hufe mit tiefen, engen Strahlfurchen aus huforthopädischer Sicht so bearbeitet werden, dass sie sich "weiten"? Wenn ja, wie? Denn das Horn wächst ja entlang des Hufbeines herab. Würde bei einem Versuch den Huf zu "weiten" die Hufbein-Aufhängung geschwächt werden?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

MfG. Kelly

Hallo, im hinteren Hufbereich befinden sich ja die Hufknorpel frei und nicht auf dem Hufbeinast sitzend. Dort ist also eine gewisse Weitung möglich. Wird ein Weiten jedoch mit "Zwangsmaßnahmen" wie z.B. einen bekannten Weitungsschnitt - oder gar mit Beschlägen mit aufweitend schräg nach Außen gestellten Beschlagsschenkeln - versucht, so ist tatsächlich die seitliche Hufbeinaufhängung gefärdet. Noch schlimmer dabei ist jedoch dass jeder Versuch den Huf unten zu weiten dazu führt dass die Hufknorpel den Huf im Ballenbereich weiter einengen und die Trachten dann auf Dauer noch enger herunterwachsen. Von den Schmerzen die das Pferd dabei erleiden muß ganz abgesehen.
Zwanghufe können nur korrigiert werden in dem man die gesamte Hufsituation von der Zehe bis zu den Trachten beachtet. Es muß gelingen die Belastungssituation an den hinteren Hufabschnitten zu verbessern. Dabei ist ein zuviel an Last genauso problematisch wie ein zu wenig.
Es gibt also aus huforthopädischer Sicht keine bestimmten Techniken um Hufe zu weiten.
Wenn Sie Fotos einstellen kann Ihnen über eine Hufbewertung mehr dazu gesagt werden.
Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold

Hallo Astrid,

vielen Dank für Ihre Erklärung.

Sind denn steile Hufe Zwanghufe? Ich sehe das nicht unbedingt so. Mir sind eben die Nachteile der steilen Hufe aufgefallen (wenig Stoßbrechung, enge Strahlfurchen, etc.), deshalb meine Frage, ob es sinnvoll ist, solche Hufe auf den Weg zur evtl. Weitung zu bringen. Wie würde man nach HO Prinzipien vorgehen?

Liebe Grüße! Kelly