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Umstellung auf Barhuf

Hallo,
meine Friesen-Stute hat sich diesen Sommer dreimal das Eisen am linken Vorderhuf abgezogen. Nachdem der Huf dadurch immer kürzer wurde und ein Eisen nicht mehr hielt, entschied ich mich für die Barhufstellung. Sie ging danach ca. zwei Wochen fühlig. Als sie wieder klar ging, fing ich wieder an sie leicht zu bewegen an der Longe über die ganze Bahn, max 15 Min. Ich stellte dann aber eine leichte Andeutung eines Risses vorne mittig am Huf fest. Eine Freundin empfahl mir ihren Schmied, der sich auch mit Orthopädie befasst, da der linke Vorderhuf meiner Stute auch ein Bockhuf ist. Dieser Schmied stellte fest, daß die äußere Trachte ca. 5mm länger war als die innere. Diese 5mm nahm er weg und pfeilte außerdem vorne die Schnabelform weg. Da ich die Stute bis dahin immer in der Box ließ, meinte er, ich könne sie ruhig zu den anderen Pferden auf die Weide stellen, damit sie sich bewegt und das Hufwachstum angeregt wird. Das tat ich. Sie ging dann fast klar. Manchmal machte sie mal einen kleinen Humpler oder einen Stolperer. Das schob ich aber auf die Gewöhnung der Umstellung. Nach ca. zwei Wochen setzte wieder eine leichte Lahmheit ein, die mal besser mal schlimmer war. Eine weitere Woche später war die Lahmheit schlimmer, so daß ich sie wieder in der Box ließ. Die Ruhe tat ihr zwar gut, aber ganz ist die Lahmheit nicht weg. Der linke Huf ist auch warm. Was kann das sein? Und was soll ich jetzt weiter unternehmen?

Re: Umstellung auf Barhuf

Wenn der Schmied einseitig 5 mm kürzt und die Schnabelform einfach wegfeilt, hat er sich vielleicht nicht so arg lang mit Orthopädie befasst. Auffallend ist, dass sich dein Pferd dreimal das gleiche Eisen abgezogen hat - ich vermute (!), dass da schon vor der Eisenabnahme etwas nicht gestimmt hat, und dass dieser Zustand anhält.

Weiter unternehmen: Huffotos machen (s. Anleitung), hier einstellen. Unabhängig davon Chiropraktiker oder Tierarzt kommen lassen, Meinungen anhören. Nicht warten.

Grüße
Klaus

Re: Umstellung auf Barhuf

Hallo Claudia,

in Bezug auf die Lahmheit kann ich aus der Ferne leider nichts sagen. Aber in bezug auf die Fühligkeit haben unserer Stute Polsterverbände sehr gut geholfen. Die Polsterverbände habe ich aus alten Bandagierunterlagen hergestellt, da ich keine Polsterwatte hatte.

Dazu stellst du die Hufe auf das Polstermaterial, malst mit einem Stift die Hufumrisse nach und schneidest die Form dann aus. Du brauchst pro Huf zwei einzelne Lagen Polstermaterial. Als nächstes shcneidest du dir einen Streifen zurecht, der die fesselbeige abdeckt und bis unten zum seitlichen Kronrand reicht (1 Streifen für jeden Ballen). Diesen Streifen legst du dann in die Fesselbeuge auf den Hufballen und klebst einen Klebestreifen von einer Trachtenwand über das Polster auf dem Ballen bis zur anderen Trachtenwand. Dann nimmst du dir zwei weitere Stücke Klebestreifen hinzu, legst das Hufpolster auf die Sohle und fixierst es mit einem Klebestreifen, den du auf dem Ballenpolster ansetzte, über die ganze Polsterlänge bis zur Zehe führst und an der Zehewand beendest. Dann klebst du einen Streifen quer über das Polster von einer seitlichen Hufwand zur anderen. Dann überklebst du die noch freien Polsterstellen auf die gleiche Art, so dass das Hufpolster dann nicht mehr zu sehen ist.

Stellt das Pferd den Huf ab, kann es mit den vielen Klebestreifen an den Hufwänden etwas wild aussehen. Falls diese die Harre am Kronrand überdecken, kannst du den Klebebandrand lösen und entlang des Kronenrandes die Klebebänder kürzen.

Als nächstes nimmst du die 2. Lage Polstermaterial für diesen Huf und befestigst diese auf der ersten Lage wie gewohnt.

Die zwei Lagen haben den Vorteil, dass nicht der komplette "Hufverband" ausgetauscht werden muss bei einem Verschleiß. Reibt sich die zweite, äußere Lage z.B. auf der Weide kaputt, bleibt die erste intakt. Also ist der Huf weiterhin geschützt und nur die zweite Lage muss erneuert werden.

Bei uns hielt der Polsterverband auf der Weide so ganze 5 Tage, ohne dass der Huf Schaden genommen hat. Durch das "Panzertape" gelangte auch keine Feuchtigkeit hinein und die Hufe waren nach dem Auspacken ok.

Ich hoffe, das hilft dir weiter. Bewegung auf weichen, nicht zu tiefen Böden ist gerade bei einer Umstellung empfehelenswert. Deshalb wäre es vielleicht eine gute Lösung für dich, dein Pferd mit Polstern auf die Weide zu stellen.

Wäre auf jeden Fall angebracht, wenn die Stute eine Huflederhautreizung hat und deshalb vielleicht lahmt. Aber da kann ein Tierarzt besser weiterhelfen.

LG.

Re: Umstellung auf Barhuf

Sorry, für die vielen Tippfehler. es ist doch schon so spät...