Zum Hauptinhalt springen

Archiv

Umstellung auf barhuf

Ich habe meine Stute vor zwei Jahren von einem Hufschmid gekauft, dieser sagte mir sie könne nicht ohne Eisen gehen da ihre Hufe zu weich und die Böden der Umgebung zu hart wären. Dies hat mir ein weiterer HS bestätigt.
Eigentlich gibt es keine Hufprobleme wie Hornspalten, Risse etc. Letztes Jahr hat sie mal ein Eisen verloren und ein kl. Stückchen Huf ist ausgebrochen.

Ich würde sie sehr gerne Mitte Mai auf barhuf umstellen, da ich der Meinung bin als Freizeitpferd braucht sie keine Eisen, aber auch weil wir im Juni in einen neuen Stall umziehen in dem die Pferde nur barhuf od. Kunststoffbeschlag (hinten) haben dürfen. Mein Gedanke war es erst einmal hinten zu versuchen und auch Hufschuhe zu kaufen, wenn das klappt vorne. Caya wird fast täglich bewegt, entweder geritten (gymnasiziert), longiert, Bodenarbeit, im Gelände ausreiten oder nur spazierengehen (ca. 5-10km).

Ich lasse am 22.5 eine Blutanalyse machen, um zu sehen ob ein Mangel besteht. Sie ist soweit ich weis kerngesund und hat keine Auffälligkeiten.
Im neuen Stall wird sie genau wie im alten den ganzen Tag auf der Weide sein, Nachts in der Box.

Wie gewöhnt man ein Pferd am besten um?

Viele Grüße
Birgit Schenk

Re: Umstellung auf barhuf

Liebe Frau Schenk,
es gibt kein Patentrezept fürs umstellen auf Barhuf. Einige Punkte sollte man allerdings beachten.
Es kann passieren, daß es nicht ohne Komplikationen verläuft, z.B. starke Fühligkeit. Desweiteren ist es der Huf nicht gewöhnt, Abrieb zu erfahren. Auch da sollte Vorsicht geboten sein. Hufschuhe , sofern angepaßt, können da von großem Nutzen sein. Ich jeden Fall ist Geduld und Ruhe gefragt. Es kann passieren, daß der normale Wochenrhythmus erstmal etwas ruhiger gestaltet werden muß, um dem Pferd die Umstellung zu erleichtern.
Es gibt Pferde, die empfinden die Eisenabnahme als Wohltat und andere nicht. Das muß man individuell entscheiden. Eine huforthopädische Bearbeitung kann die Hufe unterstützen.
Zu den vielen Fotos. Leider kann ich ihnen nicht ganz recht geben, daß es keine Hufprobleme gibt. Auf den Fotos und den Röngtenbildern kann man sehen, daß beide Vorderhufe unter Zwang leiden. Beide haben eine mittlere Strahlfurche und damit Strahlfäule.
Die viele Rötungen auf dem weißen Huf sind weitere Alarmsignale, daß die Druckverhältnisse nicht in der Waage sind. Besonders über dem Ballenbereich sind starke Einblutungen.
Der dunkle Huf hat untergeschobene Trachten und weist einen kleinen Riss auf, der durch die ungünstige Hufsituation nicht hinauswachsen kann.
Eine Umstellung ist hier zu befürworten, um die Hufe zu optimieren und wieder gesunden zu lassen.
Zu den Hinterhufen. Sind die Eisen im Trachtenbereich nach oben gebogen?
Schauen sie mal im Register, dort finden sie sicher einen Ho in ihrer Nähe. Er kann ihnen vor Ort viel genauer erklären, wie man die Hufe unterstützen kann.