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Umstellung Barhuf
Damit der Post nicht zu lang wird ein paar Stichpunkte:
Piko, sächsisches Reitpferd 10 Jahre.
vor 3 Monaten Lahmen links vorne, Diagnose durch Abspritzen und Röntgen: Strahlbeinanbruch, keine Verschlechterung des Ankaufsbefund. Therapie: 8 Wochen Boxenruhe mit Spazierenführen, Injektion von Hyaloronsäure, Cortison,Schmerzmittel.
Vor einer woche erneutes Lahmen links vorne. Diagnose durch Ultraschall und Röntgen: Einblutung in dem Strahlbein vorgelagerten Schleimbeutel, vermutlich Sehnenschaden. Therapievorschlag: Stammzellen und PRP Plättchenreiches Plasma. 6 Monate Paddock.
Hier habe ich mal die Notbremse gezogen. Ich gebe nicht mehr für die Therapie aus als das Pferd gekostet hat. Also habe ich mich für die ganztägige Graskoppel entschieden, wo er sowieso meistens nur frisst, nachdem er im abgezäunten Paddock Wildpferd gespielt hat und zur Enfernung der Eisen.
Das waren die Aussagen eines Hufschmieds:
Diese Pferd steht so fühlig ohne Eisen, der wird nie barfuss ohne Schmerzen laufen; Das Pferd hat kein Zwanghuf sondern ein Hohlhuf, der wird nicht breiter. Zur tiefen Strahlfurche in der ein Hufmesser verschwindet: Das ist kein Zwanghuf, die tiefe Strahlfurche kommt von Strahlfäule, die nach ein paar Wochen Behandlung mit Jodoformether verschwindet, dann wird auch der Strahl breiter.
Als ich sagte, ich entferne nur ein Teil des Sohlenzerfallshorn um die Sohle zu schonen und stelle einen senkrechten inneren Tragrand zur Entlastung der Sohle her, meinte er: Tragrand abnippen und glattfeilen.
Ich blieb trotzdem freundlich, den immerhin hatte er ja ohne Kosten die Eisen abgenommen.
Es war interessant wie er nach der Bearbeitung, ich führte ihn sofort über verschieden harte Böden, zum ersten Mal sein neues Hufgefühl erkundete. Er ging nicht wie auf Eiern, wie es Pferde machen die zu tief ausgeschnitten wurden, setzte jedoch sehr aufmerksam einen Huf vor den anderen.
Heute morgen habe ich ihn auf die Koppel gebracht. Klar fällt er beim Traben auf Links wegen der Verletzung im rechten Huf, was ihn aber nicht abhält zu galoppieren. Also Schmerzen scheint er erstmal nicht zu haben.
Die tiefe mittleren Strahlfurchen behandle ich mit den alaungetränkten Hornpads, der Kronrand wird täglich mit Öl massiert.
Jetzt bitte Eure Kommentare.
Piko, sächsisches Reitpferd 10 Jahre.
vor 3 Monaten Lahmen links vorne, Diagnose durch Abspritzen und Röntgen: Strahlbeinanbruch, keine Verschlechterung des Ankaufsbefund. Therapie: 8 Wochen Boxenruhe mit Spazierenführen, Injektion von Hyaloronsäure, Cortison,Schmerzmittel.
Vor einer woche erneutes Lahmen links vorne. Diagnose durch Ultraschall und Röntgen: Einblutung in dem Strahlbein vorgelagerten Schleimbeutel, vermutlich Sehnenschaden. Therapievorschlag: Stammzellen und PRP Plättchenreiches Plasma. 6 Monate Paddock.
Hier habe ich mal die Notbremse gezogen. Ich gebe nicht mehr für die Therapie aus als das Pferd gekostet hat. Also habe ich mich für die ganztägige Graskoppel entschieden, wo er sowieso meistens nur frisst, nachdem er im abgezäunten Paddock Wildpferd gespielt hat und zur Enfernung der Eisen.
Das waren die Aussagen eines Hufschmieds:
Diese Pferd steht so fühlig ohne Eisen, der wird nie barfuss ohne Schmerzen laufen; Das Pferd hat kein Zwanghuf sondern ein Hohlhuf, der wird nicht breiter. Zur tiefen Strahlfurche in der ein Hufmesser verschwindet: Das ist kein Zwanghuf, die tiefe Strahlfurche kommt von Strahlfäule, die nach ein paar Wochen Behandlung mit Jodoformether verschwindet, dann wird auch der Strahl breiter.
Als ich sagte, ich entferne nur ein Teil des Sohlenzerfallshorn um die Sohle zu schonen und stelle einen senkrechten inneren Tragrand zur Entlastung der Sohle her, meinte er: Tragrand abnippen und glattfeilen.
Ich blieb trotzdem freundlich, den immerhin hatte er ja ohne Kosten die Eisen abgenommen.
Es war interessant wie er nach der Bearbeitung, ich führte ihn sofort über verschieden harte Böden, zum ersten Mal sein neues Hufgefühl erkundete. Er ging nicht wie auf Eiern, wie es Pferde machen die zu tief ausgeschnitten wurden, setzte jedoch sehr aufmerksam einen Huf vor den anderen.
Heute morgen habe ich ihn auf die Koppel gebracht. Klar fällt er beim Traben auf Links wegen der Verletzung im rechten Huf, was ihn aber nicht abhält zu galoppieren. Also Schmerzen scheint er erstmal nicht zu haben.
Die tiefe mittleren Strahlfurchen behandle ich mit den alaungetränkten Hornpads, der Kronrand wird täglich mit Öl massiert.
Jetzt bitte Eure Kommentare.
Re: Umstellung Barhuf
Hallo shadow,
ein paar Dinge zur Hilfe: Es ist völlig richtig, nach einer Eisenabnahme die Hufe so vorsichtig wie möglich zu bearbeiten, also Sohlenhorn nicht auszudünnen und Tragrand zu belassen. Dennoch ist es sinnvoll, an ein paar Stellen etwas mehr zu tun. Hier, die seitlichen Strahlfurchen besser frei schneiden, damit keine zusätzlichen Fäulnisprobleme entstehen. Wichtig wäre es auch, den Tragrand ruhiger zu gestalten. Also mit dem Messer von innen eine möglichst glatte "Fläche" zu hinterlassen. So zerstrubbelt belassen, wie auf den Bildern, befördert es einfach sein Einreißen und Ausplatzen. Natürlich muss man beim von-innen-Beschneiden darauf achten, den Tragrand nicht zu dünn werden zu lassen. Ist nicht leicht, geht aber. In den Trachten, den Tragrand kontern. Dann schauen, wie sich die Hufe entwickeln.
ad Schmerzen: Aus dem Galoppieren kann man nicht schließen, dass nix weh tut! Pferde tun dies auch, wenn sie es eigentlich nicht sollten.
ad rechts oder links: Sie schrieben oben, die Lahmheit und festgestellten Schäden sind links. Später im Text heißt es jedoch "rechter Huf". ?
ad Strahlfäule: die Hornpads besser im Strahlhorn verschwinden lassen, also nicht herausschauen lassen. Das hält besser. Außerdem ist es wichtig Druck auszuüben, also wirklich fest stopfen, damit das aufgeht.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
ein paar Dinge zur Hilfe: Es ist völlig richtig, nach einer Eisenabnahme die Hufe so vorsichtig wie möglich zu bearbeiten, also Sohlenhorn nicht auszudünnen und Tragrand zu belassen. Dennoch ist es sinnvoll, an ein paar Stellen etwas mehr zu tun. Hier, die seitlichen Strahlfurchen besser frei schneiden, damit keine zusätzlichen Fäulnisprobleme entstehen. Wichtig wäre es auch, den Tragrand ruhiger zu gestalten. Also mit dem Messer von innen eine möglichst glatte "Fläche" zu hinterlassen. So zerstrubbelt belassen, wie auf den Bildern, befördert es einfach sein Einreißen und Ausplatzen. Natürlich muss man beim von-innen-Beschneiden darauf achten, den Tragrand nicht zu dünn werden zu lassen. Ist nicht leicht, geht aber. In den Trachten, den Tragrand kontern. Dann schauen, wie sich die Hufe entwickeln.
ad Schmerzen: Aus dem Galoppieren kann man nicht schließen, dass nix weh tut! Pferde tun dies auch, wenn sie es eigentlich nicht sollten.
ad rechts oder links: Sie schrieben oben, die Lahmheit und festgestellten Schäden sind links. Später im Text heißt es jedoch "rechter Huf". ?
ad Strahlfäule: die Hornpads besser im Strahlhorn verschwinden lassen, also nicht herausschauen lassen. Das hält besser. Außerdem ist es wichtig Druck auszuüben, also wirklich fest stopfen, damit das aufgeht.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Umstellung Barhuf
Nachtrag:
der diagnostizierte Strahlbeinanbruch war wann? Weil Sie schreiben "Ankaufsbefund".
Können Sie die Röntgenbilder einstellen?
der diagnostizierte Strahlbeinanbruch war wann? Weil Sie schreiben "Ankaufsbefund".
Können Sie die Röntgenbilder einstellen?
Re: Umstellung Barhuf
Außerdem ist die Beschriftung rechts/links auf den Bilder vertauscht...
Re: Umstellung Barhuf
Danke für die netten Hinweise. Bin wohl rechts-links blind geworden. Es stimmt, die Beschriftung ist falsch, wird korrigiert.
Strahlbein ist auch falsch, sollte Griffelbein heißen. Und es ist nicht links der Befund, sondern die Lahmheit rechts. Mit dem "strubbeligen" Tragrand stimmt, er ist jetzt ausgebrochen.
Die Hornpads habe ich nur herausschauen lassen um die Strahltiefe zu zeigen, sie werden natürlich versenkt.
Vom Ankaufsbefund habe ich leider keine Bilder
Ich mache am Wochende nochmal eine Serie wie die Hufe jetzt aussehen. Das vorsichtigere Aufsetzen der Hufe ist verschwunden, man kann ihn auch über groben Schotter führen.
Klaus
Strahlbein ist auch falsch, sollte Griffelbein heißen. Und es ist nicht links der Befund, sondern die Lahmheit rechts. Mit dem "strubbeligen" Tragrand stimmt, er ist jetzt ausgebrochen.
Die Hornpads habe ich nur herausschauen lassen um die Strahltiefe zu zeigen, sie werden natürlich versenkt.
Vom Ankaufsbefund habe ich leider keine Bilder
Ich mache am Wochende nochmal eine Serie wie die Hufe jetzt aussehen. Das vorsichtigere Aufsetzen der Hufe ist verschwunden, man kann ihn auch über groben Schotter führen.
Klaus