Hallo liebes Forum,
leider haben wir in unserer Nähe (Polen, 300 km nordöstlich von Berlin, 2 Std. Fahrt hinter der deutsch-polnischen Grenze) noch keine/n Huforthopäden/in gefunden, weshalb wir uns bislang ausschließlich auf Schmiede verlassen konnten. Für den folgenden akuten Fall benötigen wir Euren Rat (bitte verzeiht, wenn uns Fachbegriffe fehlen):
In der Vergangenheit empfahl uns der Hufschmied für unseren Hengst auf Grund von brüchigen Hufen Vollbeschläge. Vor ca. 6 Monaten hatten sich Probleme mit Strahlbein sowie falsche Stellung der Zehe herausgestellt, welche wir auf falsche Bearbeitung zurückführten und den Schmied wechselten. Der neue Schmied empfahl ein rundes Eisen, komplette/volle Einlage sowie eine Art Knetmasse zur Anhebung der asymmetrischen Ballen (eines höher, eines tiefer). Dazu kam trotz kontinuierlicher Pflege (Desinfektion, trockene Box) immer wiederkehrende Stahlfäule, die durch den geschlossenen Beschlag mit Einlage nicht mehr gepflegt werden konnte. Beim letzten Besuch des neuen Hufschmieds stellte sich bei der Bearbeitung eine „Delamination“/“Zertrennung der Hornschichten“ (?) von der Sohle aus heraus, die bei der weiteren Bearbeitung dazu führte, dass die Seitenwand „zerbröselte“ und ein Loch entstand. Der Schmied legte Mullkompresse mit Methylrosanilinii chloridum in den oberen Teil des Lochs hinein, den unteren Teil versiegelte er mit einer Art Kleber (schwarz auf den Bildern). Unter den Ballen ist erneut die blaue Knetmasse.
Könntet Ihr uns bitte sagen:
- Was ist Eurer Meinung nach die Ursache dieses Zustandes?
- Wie beurteilt Ihr die Vorgehensweise?
- Welche ist die optimale kurzfristige Behandlung und Pflege des betroffenen Hufes? Sollen wir den Hengst bewegen? Wie oft sollte man das Verband wechseln?
- Welche ist die optimale langfristige Vorgehensweise für dieses Pferd? Muss es bspw. Eisen tragen bis die Hufwand vollständig nachgewachsen ist?
Zusätzliche Infos: Alle unsere Pferde stehen stets auf trockner Einstreu (bzw. auf Sandkoppel – der Hengst bleibt momentan in der Box), Blutbilder werden regelmäßig vom TA gemacht und entsprechend Supplemente verabreicht. Der Zustand des Hufes sollte unserer Meinung nach nicht auf Futter zurückzuführen sein – das Blutbild des Hengstes war in Ordnung. Idealerweise möchten wir alle unsere acht Pferde auf Barhuf umstellen, was auf Grund der fehlenden Fachleute allerdings nicht einfach ist.
Vielen Dank und beste Grüße
Maja und Kasia