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Steilhufbearbeitung nach dem Vorbild der Wildpferde (Sonja Appelt)

Wildpferde
Die  folgenden  Beobachtungen  an  freilebenden  Pferden,  Eseln  und  Zebras  sind  nicht  statistisch oder wissenschaftlich abgesichert. Dennoch denke ich, dass sie aufgrund der Anzahl der beobachteten Pferde repräsentativ sind. Die beobachteten Wildpferde in den Pryor Mountains zeigten keine steilen Hufe. Die Pferde
laufen und klettern sehr viel in steinigem Terrain. Die Herde geht noch auf die spanischen Mustangs zurück und ähnelt den Sorraia Pferden Portugals. Sie sind relativ klein mit recht großen Hufen, vorwiegend Schwarze und Falben (Bilder 1 und 2).
 
Auch bei Wildpferden in den entlegenen Gebieten in Nevada haben wir keine steilen Hufe beobachtet, am steilsten sind die mit viel Bewegung in sehr sandigen Gebieten, wohl vorwiegend weil sich die Zehe durch „Durchrutschen“ stärker abschleift.

Nahe  der  Stadt  Cody  in  Wyoming  befindet  sich  das  Wildpferdegebiet  McCullough  Peaks Herd Management Area, in das Touristen zu „Wild Horse Tours“ gebracht werden. Nach unseren Beobachtungen werden dort Heuballen ausgelegt um Wildpferde anzulocken und eine Beobachtung zu vereinfachen. Die Pferde sind durchwegs gut genährt und brauchen sich nur noch wenig zu bewegen. Das Terrain ist zudem sehr weich. In diesem Gebiet sind die Hufe überständig und es sind Bockhufe, High/Low sowie steile Hufe zu finden.
 
Die eingefangenen Wildpferde und Esel werden in Paddock gehalten, bewegen sich entsprechend  weniger,  und  dann  auf  Mustangauktionen  verkauft.  Hier  findet  man  durch  das  noch schnelle  Hufwachstum  bei  wenig  Bewegung  schnell  sehr  lange Trachten  und/oder  Zehen.  
 
Die auf weitläufigen sehr kargen Weiden lebenden Ranchpferde in Namibia hatten vorwiegend zu lange Zehen aber keine langen Trachten. An den Trachten blieben zwar manchmal stiftförmige Wände stehen die allerdings in die weichen Böden einsinken und so die Stellung nicht steil werden lassen...

Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 13. Huftagung der DHG e.V. Die Tagungsmappe umfasst 90 Seiten mit vielen Abbildungen. Die unterschiedlichen Referenten haben ihre Kernaussagen zur Bearbeitung von steilen Hufen/Bockhufen zusammengestellt. Sie kann zum Preis von 15 Euro bei uns bestellt werden.

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