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Therapie eines schweren Sehnenschadens - Zandor

Vorgeschichte

Die Besitzerin fand Zandor am 24.12.2008 blutend und kaum bewegungsfähig auf der Weide. Niemand im Pensionsstall konnte ihr sagen was passiert war. Der hinzugerufene Tierarzt überwies das Pferd sofort in die Klinik.

Die erschütternde Diagnose lautete:

Schwerwiegender Sehnenschaden am rechten Hinterbein - Völlige Durchtrennung der oberflächlichen Beugesehne und teilweise Durchtrennung der tiefen Beugesehne.

Zandor wurde operiert, die Sehnen zusammengenäht und er erhielt einen hohen stützenden Gipsverband.

Nach zwei Wochen Klinikaufenthalt kehrte er in den Pensionsstall zurück, wo er eine Box mit Minipaddock bezog. Statt eines Beschlages – Zandor war sein Leben lang immer barhuf – wurden nach Abnahme des Gipsverbandes (3 Wochen nach dem Unfall und der Operation) Holzkeile unter das betroffene Bein geklebt, um die Trachten zu erhöhen. Diese Erhöhungen wurden nach und nach abgebaut, indem alle 3-4 Tage etwas von ihrer Höhe genommen wurde. Zandor bekam Blutegel und Lasertherapie. Der Tierarzt stellte nach Ultraschall und Begutachtung der noch immer starken Lahmheit eine schlechte Prognose.

Zandor lernt wieder laufen

Nach sechs Wochen begann die Besitzerin Zandor im Schritt zu führen. Insgesamt zweieinhalb Monate nach dem Unfall, im März 2009, zog Zandor in den mittlerweile neu geschaffenen eigenen Offenstall um, wo er sich ab sofort auch wieder frei bewegen konnte. Letzteres war ein Risiko, blieb aber glücklicherweise ohne negative Auswirkung. Möglicherweise trug zu diesem positiven Ausgang der an und für sich risikoreichen frühen Bewegungsfreiheit auch bei, dass Zandor weiterhin barhuf war. Die Lahmheit wurde sukzessive weniger.

Und wie geht es Zandor heute?

Ab Juli 2009 wurde Zandor im Schritt geritten und als Handpferd mitgenommen. Im September 2009 war der Sehnenschaden völlig ausgeheilt, Zandor ging lahmfrei und ist dies bis heute.

Zandor wird ohne Einschränkungen wieder als Reitpferd genutzt. Dabei wurde ihm schon in früher Jugend eine schlechte Prognose ausgestellt. Damals, in 2003, lahmte Zandor und die hinzugerufene Tierärztin diagnostizierte bei ihm Hufknorpelverknöcherung, arthrotische Veränderungen und eine beginnende Hufrollenentzündung. Zandor sollte daraufhin neben entzündungshemmenden Medikamenten zukünftig einen orthopädischen Beschlag erhalten – so die empfohlene Therapie. Zandors Besitzerin lehnte jedoch beides ab und wechselte in punkto Hufbearbeitung zu einem Huforthopäden. Die Lahmheit verschwand nach der ersten huforthopädischen Behandlung. Zandor blieb barhuf und hatte seither nie wieder Probleme. Er wird in diesem Jahr, 2016, 20 Jahre alt - Happy Birthday tapferer Zandor.