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Ausbildungstagebuch Bayern - Modul 3

Nachdem am ersten Ausbildungswochenende die Grundlagen zur einfachen Hufbefundung besprochen wurden geht es in den nächsten Ausbildungsmodulen darum Hufe genau lesen und beurteilen zu können. Am Vormittag des dritten Moduls im Januar wurden die Grundlagen wiederholt und besprochen warum Hufe schief sind und wie man mit dieser Schiefe umgeht. 

Am Nachmittag waren dann „Hufphänomene“ das Thema. Schließlich kann man ja nur mit dem Wissen um die Hornstruktur und deren Veränderungen die Hufe wirklich beurteilen.

Der folgende Praxissonntag war zuerst geprägt von Schneefall. 30 cm Neuschnee auf den Straßen und kein Schneeräumer in Sicht. Aber mit etwas Verspätung sind dann doch alle in den Praxisställen angekommen. Die Schüler wurden für die Praxis auf 2 Ställe aufgeteilt, damit man in Ruhe und mit genügend Platz an den Pferden arbeiten kann. Jeweils 2 bis 3 Schüler werden von einem Praxisausbilder betreut. Der Ausbildungsstall der Reitschule Berg zeigte sich ein einem romantischen Winterkleid.

Die bisher gelernten theoretischen Unterrichtsthemen wurden am Pferd genau besprochen und untersucht. Die Hufbefundung beginnt ja immer mit einer genauen Betrachtung des gesamten Pferdes und mit einer Befragung des Pferdebesitzers. Erst dann erfolgt die Hufbefundung und Dokumentation. Nach der Planung der Hufbearbeitung zusammen mit den Praxisausbildern geht es an die Hufbearbeitung.

Nicht bei allen Pferden ist die Hufbelastung so einfach festzulegen. Diesen rechten Vorderhuf würde wohl so Mancher als auf der Innenseite mehrbelastet sehen. Das ist er allerdings nur im Stand des Pferdes. In der Bewegung sieht das ganz anders aus. Da ist dieser Huf auf der Außenseite mehr belastet und benutzt. Die Schüler fangen an die Nutzungsspuren am Huf zu lesen und die Hufbearbeitung entsprechend zu gestalten.

Trotz weiterer Schneefälle war es ein schöner Ausbildungstag und alle Schüler und Praxisausbilder konnten ihre Heimreise antreten. Nur mich musste erst der Nachbar mit dem Traktor (auf bayrisch Bulldog) herausziehen, sonst wäre ich vom Parkplatz nicht auf die Straße gekommen. Noch mal Danke an Katja und ihren lieben Nachbarn.