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Hallo!

Mein Haflinger-Wallach ist vor kurzem 4 geworden. Er hat nun seit einem Jahr vorne Eisen. Zur Zeit befinden wir uns in der Anreitphase (seit 2 Monaten); im Gelände waren wir noch nicht, soll aber bald passieren.
Da seine Hufe hinten zur Zeit sehr brüchig sind, habe ich den Schmied gerufen. Heute war er da und wollte eigentlich gar nicht so recht an die Hufe dran, weil die schon viel zu kurz sind. Er hat ein wenig rund gefeilt und mir gesagt, dass er hinten Eisen bekommen sollte, weil wir hier viel Asphalt und Schotter haben. Bis zum Termin soll er am besten nur über Gras geführt werden.

Meine Frage: Ist es für ein Jungpferd schädlich, 4 Eisen zu haben oder gibt es eine Alternative? Ich denke da auch an den Winter. Dann stehen die 5 Wallache auf dem Paddock, der nicht der größte ist und da mein Granatapfel der Chef ist habe ich Angst, dass er mit seinen Eisen schwere Verletzungen verursachen kann (er wäre aber nicht der Einzige mit 4 Eisen).
Sollte man die Eisen im Winter sogar abnehmen? Ist das auf Dauer gut für den Huf?

Ich bin über jede Info dankbar. Fotos könnte ich nachreichen.

Beste Grüße aus dem Ruhrpott!

Hi,
Eisen sind allgemein nicht die gesündeste Alternative.
Was ist denn die Ursache für die brüchigen Hufe? Ist das mal untersucht worden? Eisen auf so Hufe zu nageln ist sicher nicht ganz einfach.
Läuft das Pferd denn fühlig? Ich meine, geht es locker über die versch. Untergründe oder eher schmerzbegleitet?
Wenn das Pferd ganz normal geht, würde ich es barhuf lassen und mir
(wie schon mal oben erwähnt) evtl. Gedanken machen, ob nicht Hufschuhe eine sinnigere Anschaffung wären. Dann allerdings erst, wenn eine Fühligkeit auftritt.
Eisen würden das Problem (Ausbrechen) vorerst stoppen, jedoch läßt unter dem Eisen mit der Zeit die Hornqualität immermehr nach und ein Umstellen zurück auf Barhuf wird dann schwieriger.
Dann lieber jetzt die Ursache finden( evtl. eine Blutuntersuchung machen lassen) und die Hufe von einem Barhufexperten bearbeiten lassen.

Danke für Ihre Antwort.

Er läuft NICHT fühlig. Warum sollten denn erst Hufschuhe angezogen werden, wenn eine Fühligkeit eintritt?
Der Schmied hat gesagt, dass er schon viel zu kurz ist...und es lässt sich bei uns einfach nicht vermeiden, auf Straße und Schotter zu gehen.

Was sagen sie denn zu Duplos?

Ohne Bilder kann ich leider nicht sagen, ob ich persönlich der gleichen Meinung bin wie der Schmied.
Es scheint nur so, daß das Pferd weniger Probleme mit seinen kurzen Hufen hat als der Schmied befürchtet. Und ein kurzer Huf muß nicht problematisch ein.
Erst wenn das Pferd eine Fühligkeit vorweist, sollte eingegriffen werden. Natürlich kann man einen Schutz drauf machen. Aber wofür? Für etwas was bis jetzt gut geht?
Ich nehme auch keine Kopfschmerztablette und habe noch keine Schmerzen.
Wenn du hier im Forum nach dem Sinn fragst, zeigt das mir, daß du mit seiner Meinung auch nicht ganz konform bist. Im Moment habe ich einfach nicht das Gefühl, daß es einen Schutz braucht obwohl die Hufe kurz sind.
Das kann nun jeder unterschiedlicher Meinung sein.

Kunststoff ist schon eine bessere Alternative zum Eisen. Leider kann man ihn nicht auf jedes Pferd machen. Und ist es ein permanenter Hufschutz, den das Pferd eigentlich nicht braucht.

Danke für deine Antwort. Ich werde mich morgen mit Fotos zurück melden!

Hallo Nina,

solange dein Pferd läuft, ist alles gut.
Gerade nun wird dein Haflinger genutzt, vorher ist er sicherlich nur 1 Mal die Woche Longe gegangen und auf der Weide auf und ab gegangen. Ich hoffe ihr habt nicht so abriebsstarken Sand auf eurem Reitplatz.
Solange es gut geht und er nicht fühlig ist, brauchst du dir keine Gedanken machen. Sollte jedoch die Sohle durch fehlenden Tragrand mittragen müssen, dann achte drauf ob sich sein Laufverhalten nicht doch ändert. Sonst biete deinem Pferd auch bei Ausritten lieber die Grasnarbe an, er muss ja nicht auf Schotter laufen, würdest du ja barfuss auch nicht,pieckt so :-).

Ich freuen mich dass dein Pferd barfuss ohne Probleme läuft. Der Huf wird mit der Zeit fester, da gerade bei Ausritten der Boden für die Hufe sehr abwechslungreich ist, damit der Huf massiert wird und bei der Hornproduktion das Horn dichter gepackt wird. Somit solltest du ab heute in einem Jahr schon besseres Horn haben. Ich habe es mit meinem Pferd auch durch, jetzt hat er Tragrand und ich reit 5 mal die Woche mit mindestens 2 mal 2 Stunden Ausritt im Gelände.

Alles Gute für Euch!

GLG

So, ich hoffe, dass das mit den Fotos geklappt hat!

Hi,
tut mir leid, es hat wohl leider nicht geklappt.

So, jetzt sollte es geklappt haben!

Und was sagen Sie zu dem Unterschied zwischen Vorder- und Hinterhuf? Die Länge ist auffallend unterschiedlich...

Hi,
erstmal ein bildhübscher Hafi und nun...
es ist wirklich ein Unterschied da.
Es ist wirklich viel Horn rundherum abgebrochen, was den Huf noch kleiner werden läßt.
Was mir in Bild 3 besonders aufgefallen ist, sind die wellenförmigen Ringe rund um den Huf. Besonders im Bereich des Ausbruches ist Horn hochgestaucht, was mir zeigt das dort Hebel mit Schuld an den Ausbrüchen sind.
Ich hatte in meiner Kundschaft auch so einen Hafi. Er stand komplett auf der Sohle. Wandhorn ist sehr hoch ausgebrochen. Die Besitzerin benutzte auf Ausritten Easyboots, ansonsten ging es so. Nun nach einem Jahr, ist super Horn nachgewachsen und sie reitet fast ausschließlich barhuf. Das Wandhorn ist fest, stabil und wächst mehr als es sollte.
Es lohnt sich also, etwas Geduld zu deinem Hafi und seinem Hufen zu haben. Dein Pferd muß erst sich an die neuen Gegebenheiten anpassen und eine kompetente Barhufbearbeitung geniessen, die die Hebel im Griff hat und somit Ausbrüche minimiert.
Und nochmal, solange dein Pferd keine Probleme hat, muß nicht eingegriffen werden. Dann ist es nur eine optische Sache, die gut im Griff zu kriegen ist.

So, hier nun endlich die Sohlen-Bilder! Und vielen Dank schon einmal!

habe ich das richtig verstanden? hebel sind diese wellen-linien?

Hi,
auch nach Schauen der Sohlenbilder sehe ich keine Veranlassung für einen Beschlag. Das Sohlengewölbe ich toll und der Huf befindet sich sohlenseitig in einem ausreichend guten Zustand.
Dann würde ich mir mehr Gedanken um die umgelegten Eckstreben der Vorderhufe machen. Sie liegen auf der Sohle und könnten drücken oder zu Hufgeschwüren führen.

Zu den Wellen und Hebeln. Wenn Horn nicht gerade zum Boden wächst, sondern nach aussen vom Huf weg, drückt der Boden das Wandhorn mit jeder Standphase nach oben-aussen. Der Bodengegendruck drückt das Horn hoch, es wird gestaucht und führt zu diesen wellenförmigen Ringen um den Huf.
Das muß nicht mit einer ganzen Seitenwand oder Zehe passieren, sondern kann auch dort wo dickere Hornwandabschnitte usw..
Ich empfehle das Buch Der Weg zum gesunden Huf zu kaufen. Dort wird alles genau mit Bildmaterial beschrieben.

hallo!

ganz vielen lieben dank für ihre analyse!

buch ist bestellt und ich bin sehr gespannt!

glg