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Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo zusammen!
würde mich sehr freuen, hier wieder eine Meinung zu hören.
Es ist jetzt 1 Jahr her, dass mein Pferd überwiegend barhuf geht.
Längere Strecken teilweise mit Hufschuhen, mit denen wir gut zurecht kommen. Bilder vom März 07 hatte ich hier im April 07 eingestellt.

Gelegentlich bekommt er noch einen Beschlag mit Kusto (Hippoflex, Dynamix Distanz), Beschlagsabstände werden aber kontinuierlich seltener.
Ich hoffe, dass seine Hufe jetzt in einem Zustand sind, dass wir es uns erlauben können, gelegentlich einen genagelten Hufschutz (immer nur 4 - 6 Wochen) zu tragen, ohne dass die Hufe dabei schlechter werden.

er läuft jetzt wesentlich besser barhuf, es ging seit 1 Jahr eigentlich nur bergauf, keine Probleme, keine Rückfälle.
Hinten auch schon geschotterte Wege möglich,
vorne machen wir seit wenigen Wochen auch Ritte über eine Stunde barhuf.
Vorne ist er aber auf harten Böden immer noch ein wenig fühlig.

Hauptproblem: nach wie vor vom Kauf mit 4 bis jetzt mit 12 grenzwertig geringes Hufwachstum.

Wie soll ich so seine Hufe weiter trainieren können (?); versuche jetzt, zusätzlich zu meinen "normalen" Ritten so oft wie möglich einen kurzen Spaziergang (ist dann bei uns Teer), und kurze Ritte über verschiedene Böden ganz ohne Schuhe zu machen.
Allerdings sieht man dann sofort die Abriebspuren.

Eigentlich wird doch immer gesagt, unsere Pferde hätten alle zuwenig Bewegung, gerade UM die Hufe zu verbessern.
Das Problem sei "in den seltensten Fällen" zuviel Abrieb.

Dies ist aber leider immer noch unser Hauptproblem.
Vielleicht ist es ja möglich, dass mein Pferd gerade wegen seines geringen Hufwachstums (und natürlich wegen unseres gelegentlich notwendigen Beschlags) wesentlich länger als 1 Jahr benötigt (?)
Im Röntgenbild (vor paar Monaten)war auch zu sehen, dass nicht sehr viel Horn zwischen Hufbein und Boden ist - sein eher vorsichtiges Gehen also berechtigt.

also im Grossen und Ganzen bin ich mit der Entwicklung schon zufrieden, eben weil zwar langsame, aber doch erkennbare Fortschritte.
kann vielleicht irgendetwas an den Vorderhufen erkannt werden, was die (zwar nur noch leichte, aber noch vorhandene) Fühligkeit erklären könnte?

Kann ich weiterhin eigentlich davon ausgehen, wenn die Hinterhufe so grosse Fortschritte gemacht haben, dass dies bedeutet, dass die Hufe auch vorne dieses Level erreichen können? Das Pferd also irgendwann ganz barhuflaufen (nur Hufschuhe für meine Monsterritte) könnte?

Freue mich auf Antworten

Bilder aktuell Februar hab jeweils nur einen Vorder- und einen Hinterhuf
(keine eigene Kamera)
rechter Vorderhuf, dann
linker Hinterhuf, dann
Standbild Februar 08, dann
Standbild März 07 (geschlossene Stellung)

LG Ps



Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo,


Nach meiner Erfahrung kann man leider nicht erwarten, dass die Vorderhufe ganz unempfindlich über jeden Boden gehen, auch wenn das bei den Hinterhufen oft geht. Die Vorderhufe haben ja doch mehr Gewicht zu tragen, und dadurch kommt natürlich auch mehr Druck darauf.
Allgemein finde ich ein barhuf laufendes Pferd darf auf Steinen und Schotter ruhig vorsichtig gehen, es soll ja seine Gliedmaßen bitte schonen. Wir würden ja auch nich auf die Idee kommen barfuß über groben Schotter zu sprinten, sondern wenn dann vorsichtig Fuß vor Fuß setzen.
Aber vorsichtig gehen und fühlig gehen sind ja 2 Paar Schuhe. Und wenn das Hornwachstum bei deinem Pferd so schlecht ist, sollte man der Sache auf den Grund gehen. Nachdem die Trainingsversuche nichts helfen liegt vielleicht ein Stoffwechselproblem vor, ich hatte einen ähnlichen Fall schonmal. Was ist denn bisher noch versucht worden (Hufhärter, Mineralfutter, Heilpraktiker/Homöopath, ect...)?


Grüße,
Lena Döring

Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo Lena

Nachdem er die letzten Wochen auch vorne immer freudiger lief, ist der Huf jetzt wieder recht kurz, dann ist es schon mehr als leichte Fühligkeit.
Ausser auf weichem Boden. Muss also jetzt wieder fast ausschliesslich mit Hufschuhen vorne reiten. Mach ich das ein paar Wochen, oder lass ihn als Kompromiss auch für meine Einsatzwünsche zwischendurch mal wieder mit Kunststoff beschlagen, (für 6 Wochen, das minimal gewachsene Horn an der Sohle dann drauf lassen) läuft er wieder ein paar Wochen gut, bis der Huf wieder so kurz ist.

Deshalb wird das Huftraining vorne irgendwie immer wieder unterbrochen.
Kann ihn aber nicht einfach weiterreiten, er ist schon sehr hart im Nehmen, wenn dieses Pferd anzeigt, dass er nicht gerne laufen will, dann glaub ich ihm.

Früher immer für ein bis zwei Monate im Frühjahr, ein bis zwei Monate im Herbst zum Fellwechsel ein Mineralfutter gegeben.
ca vor dreiviertel Jahr grosses Blutbild mit allem machen lassen, um Ursachen für langsames Hufwachstum herauszufinden.
Er war vorher allerdings auch mehrere Jahre Boxenhaltung (mit Koppel im Sommer und mal Paddock im Winter, also nicht so optimal natürlich, um gutes Hufwachstum anzuregen, daher auch Wechsel Offenstall)

Ergebnis: alle Werte i.o bis auf Selenmangel (30 statt 100 - 200)
Selenpräparat vom TA.
Danach seit ca 7 Monaten "Huf formular", ein hochdosiertes Zusatzpulver mit Biotin, Methio...Zink, Kupfer, viel Selen,....

Letzten Sommer Versuch, Hufe öfter mal 10 min zu wässern, anschliessend Lorbeerölmassagen Kronrand.
Im Wechsel 2 Dosen Keralit hintereinander.
Ausbrüche liessen nach, Huf wurde insgesamt besser,
Wachstum blieb weiter unbeeindruckt.

Chiropraktische Behandlung, um ihm etwas zu helfen, weil er damals noch sehr fühlig "schlich", anschliessend 6 Wochen Kusto-Beschlag, dringend angeraten von dem Professor der Klinik (er schlug Spezialbeschlag mit Silikon vor, mit 45 Grad-Winkel, ich einigte mich mit Schmied auf Huf so steil lassen, wie der Fesselstand auch, und Hippoflex, weil ich anschliessend durchaus barhuf weiter machen wollte.
Tat ihm aber gut, die "Pause", ich konnte ihn dann etwas mehr bewegen (wurde fett, hatte Rehe-Angst, da Hufe noch nicht besonders waren)

Vor paar Monaten Klinik, wegen ständiger Reheangst (unbegründet, grins)
Röntgenbilder, Frage wie hoch sitzt Hufbein und Fessel-Hufachse optimal, zusätzlich Hufrollenkomplex.
Nichts zu finden, Pferd hat bisher auch noch nicht einen Tag gelahmt oder war krank.
Urteil: wenig Material zwischen Hufbein und Boden

Heute: steht seit 2 Monaten in meiner Nähe, jeden Tag Koppel, bei Nässe dann ab Mittag Paddock, haben groben Flusssand aufgeschüttet, Paddock ist aber klein, er steht dort nur, kein Galopp o.ä möglich.

Vielleicht bessert sich ja im neuen Stall noch etwas, da ich hier noch öfter reiten kann, er jeden Morgen paar hundert Meter Teerstrasse bis zur Koppel laufen muss, dort Wiese, mittags dann Steine unter sich hat (kann auch in Unterstand mit Stroh, macht er aber selten).

Werde einfach noch ein halbes Jahr abwarten.
Was könnte ich denn vielleicht noch machen?
Sehen die Hufe o.k aus?

Hier noch als Vergleich wieder der rechte Vorderhuf.
Bild 1: März 07 Huf noch kürzer, kurz nach Eisenabnahme, als gerade nichts mehr wegbrach.
Bild 2: Februar 08, läuft überwiegend gut, wird jetzt schon wieder kurz.

Bin über jede Anregung dankbar, hoffe, es geht noch ein kleines Stückchen besser, im Frühjahr wachsen die Hufe ja schneller (allerdings soll ja das Horn dann auch wieder etwas weicher sein als im Winter...)

LG PS

Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Jetzt ist mir statt Bild 2 eine Sohlenansicht "reingerutscht"
Also noch ein Versuch:

Bild 1 rechts vorne März 07
Bild 2 rechts vorne Februar 08

LG PS

Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo,

hast du denn tatsächlich einmal geprüft, wie viel der Huf wächst?

Markiere mal mit der Raspel an den Vorder- und Hinterhufen ein wenig, messe des Abstand vom Kronrand, und messe 1 Monate später nocheinmal.

Meine Erfahrung ist, dass du wahrscheinlich zu früh schon zuviel erwartest.

Auf den Fotos kann man es schlecht beurteilen, die Sohle sieht allerdings so aus, als wäre sie noch zu flach und zu dünn. Die Wände sehen von vorne etwas verbogen aus und die Blättchenschicht nicht völlig intakt.

Eine ausreichend dicke Sohle, Sohlenwölbung entwickelt sich Erfahrungsgemäß als letztes im Laufe der Herstellung eines gesunden Hufes. Beispiel ein Rehepferd einer Bekannten: Hatte rundrum kaum Hufbeinanbindung, extrem verbogene Hufwände usw. Sohle extrem dünn, sehr fühlig (auch mit Eisen). Schon nach 4 Monaten waren die gröbsten Verbiegungen weg. Aber erst nach 1 Jahr und 3 Monaten 'kam' die ausreichende Sohlendicke. Ab diesem Zeitpunkt lief das Pferd auf jedem Boden problemlos. Vorher wurde das Pferd eben nur auf günstigem Boden bewegt, bzw. mit Hufschuhen, geritten wurde natürlich erst als die Hufe schon wieder halbwegs normal aussahen.

Die Sohle beginnt also erst ihre volle dicke Aufzubauen, wenn der 'Rest', wie Wände und Blättchenschicht, schon stimmt. Wenn die Sohle vorher dünn war, und/oder regelmäßig beschnitzt wurde, DAUERT das. Mehrere Monate...


Beschlag wirft einem in dieser Hinsicht stark zurück, auch wenn korrekt beschlagen wird. Jeder Beschlag belastet die Hufbeinaufhängung, da hauptsächlich der Tragrand das Gewicht des Pferdes tragen muss, spätestens dann, wenn der Tragrand länger als die Sohle wächst. Auf diese Weise geht man mit 'zwischendurch mal beschlagen' leicht 1 Schritt vorwärts und zwei zurück, meine Erfahrung.

Mein Rat wäre daher: Geduld bewahren. Hufe brauchen Zeit. Reite längere Strecken lieber mit Hufschuhen. Überfordere das Pferd keinesfalls, denn die Hufe 'fühlig reiten' bringt ebenfalls Rückschritt. Vermeide Beschlag lieber jetzt, dann kommst du schneller zu einem positiven Ergebnis.
Gute Hufbearbeitung, nicht an der Sohle rumschnitzen. Viel Bewegung, ohne Überlastung.

Der Lohn kommt, auch wenn es manchmal etwas dauert. Und dieser Lohn ist meist sehr groß, nämlich ein wirklich gesunder, belastbarer Huf, über den man sich irgendwann 'keine Gedanken mehr machen muss'.

Ich beschäftige mit viel mit leistungsfähigen Barhufen (Wanderritte, lange Geländeritte). Es gibt Hufe, die können zwischendurch 'mal' beschlagen werden, ohne dass das Training komplett verloren geht. Es gibt Pferde, da geht das nicht. Jeder Beschlag verursacht bei diesen Pferden Rückschritte in der Hufentwicklung im Zeitraffertempo. Das einzige, was in so einem Fall geht, ist z.B. für ein oder zwei Tage, z.B. für ein Distanzrennen, Beschlag zu kleben. Oder man reitet für solche Anlässe komplett mit Hufschuhen.

Anders als Lena habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch Vorderhufe fit für jeden Boden werden! Natürlich darf und soll ein Pferd merken wo es läuft, aber die Freude am Vorwärts muss auf jedem Boden spürbar sein, kein schmerzhaftes dahinschleichen!

Übrigens: Der Motor sitzt beim Pferd hinten... Ich habe mal beobachtet und konnte feststellen, dass viele Pferde hinten(!) deutlich mehr Abrieb als vorne haben. Auch zu beobachten an Hufschuhen. Auch das spricht wieder mal dafür, dass Abrieb für einen gesunden Huf weniger ein Problem ist. Die Hinterhufe sind meist gesünder, vielleicht gerade weil sie mehr arbeiten (und auch im 'konventionellen' Umfeld selten beschlagen werden...)?

Gruß Tina

Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo Tina!

das ist toll! bei meiner täglichen Input-Suche über Hufe und Hufbearbeitung bin ich gerade vor wenigen Tagen über Deinen Namen gestolpert und hab Deine Seiten verschlungen. Wieder sind mir hundert Kronleuchter aufgegangen.
Also all Deine Vermutungen glaub ich aufs Wort.

Sein Hufwachstum werde ich ab jetzt tastächlich mal markieren, das hast Du ja irgendwo schon mal als Idee geschrieben.

Ich bin tatsächlich bei seinen Hufen ein extrem ehrgeiziger Mensch geworden, geradzu huffanatisch. Umso mehr, als es diesem Pferd von Schmieden und Umfeld sowieso niemals zugetraut wurde, auch nur 1 Woche ohne Eisen zu laufen.
Auch die Meinungen anderer befreundeter Schmiede (andere Bearbeiter sind bei uns Mangelware), 2Ta und einem Professor persönlich bei Rö-Bildaufnahmen und Diskussion über Hufe blieben bei mir zweifelhaft.
Spezialbeschläge und 45° Theorien für mein steil gefesseltes Pferd überzeugten mich auch nicht. Die verbreitete Kurzsichtigkeit der Pferdebesitzer in Bezug auf Krankheitsursachen als Folge grausiger Hufzustände machen mich innerlich wahnsinnig. Je mehr man weiss, desto weniger gibt es für mich einen Weg zurück.
Also begann ich selbst mit Überlegungen. Auch die Hufschuhanpassung musste ich leider alleine vornehmen (nach einigen Fehlversuchen klappts jetzt 100%)

Sohle: röntgenbilder zeigten vor wenigen Monaten noch recht wenig Material unter seinem Hufbein, immerhin eine gute Hufbeinaufhängung.
Gelernt: kurze Hufe nicht unbedingt immer schlechte Hufe, mein Pferd wird nie solche langen Hufe haben, die mir immer als Traumhufe vorschwebten (und meistens einfach nur überall zu lang zu sehen sind, aber als Laie ist man eben geprägt von den Hufen, die man überall sieht)

Sohlenwölbung: begann hinten zuerst, recht plötzlich und zögernd, aber sichtbar vorhanden.
Vorne wie Du vermutest, zarte Anfänge, mehr nicht.

Wände: vor 1 Jahr wohl ebenso etwas viel verlangt, Wandhebel in ziemlich kurzer Zeit eliminiert: Folge: verstärkte Fühligkeit, weil Sohle noch nicht belastungsfähig.
Idee: wenn Wände besser, lieber etwas mehr Tragrand stehenlassen.
Vor allem reagiert er empfindlich auf Entfernen jeglicher Bereiche der Sohlenschwiele vor der Strahlspitze.

Sohle zwar schonen, aber umbiegendes Eckstrebenhorn, welches sich über die Sohle legt, vermeiden, war der nächste Lerneffekt.

Dass sogar Kusto, Dynamyx mit breiter Tragefläche u zusätzlich strahlmittragendem Steg die Entwicklung nicht nur verzögern, sondern evtl zurücksetzen kann, beginne ich eben erst zu ahnen...

Auf Zeichen von Überlastung achte ich sehr, auch weil ich weiss, dass ich meinem Pferd immer glauben kann. Nur manchmal - seit kurzem erst läuft er auch vorn besser, ist er so in Rage, und galoppiert so fröhlich, dass ich für ihn entscheiden muss, wann für heute barhuf lieber genug ist.
Sonst ist er am Tag darauf sofort wieder fühliger.
Ausserdem möchte ich ungern, dass sich die Prognosen vieler entsetzter "der braucht doch Eisen-Fanatiker, die Hufe sind ja soo kurz, wird bestimmt eine Lederhautentzündung (mit nachfolgender Rehe...)auch noch bestätigen.

Hätte ich jetzt mit seinen Hufen nicht schon etwas Erfahrung, wäre mir das bestimmt auch schon passiert, weil er z.B in der Gruppe dazu neigt, auf alle Fälle "mitzuhalten" und in dieser einigen Situation jeden Hufsensor auszuschalten.

Motor hinten...(ähem) erwischt, wir arbeiten dran. Leider bin ich überzeugt, dass er zwar abolut lieb und brav aussehend läuft, aber garantiert noch zu vorhandlastig, ausserdem alleine noch (hinterhand)faul

Bin also nach Deiner Antwort schnell wieder ganz zufrieden mit der Hufentwicklung, Geduld und Zeit ist inzwischen auch nicht mehr das Hauptproblem.
Gebe nämlich zu, dass ich noch vor ein paar Jahren lieber den Spezialbeschlag mit Stegen und Platten draufgelassen hätte, nur um weiter egoistisch reiten zu können.

Noch eine Frage hätt ich zur Sohlenwölbung.
Es ist ja nun ein eher schweres Warmblut. Pinto, 164cm, ca 600 kg.
Hufe vorne breit wie lang 14,5.
Vielleicht zu klein für das Pferd?
Eher Flachhuf, also "von Natur" aus weniger Wölbung als z.B beim Trakehner.
Wenigstens erst mit 4einhalb oder 5 beschlagen worden, auch fast immer ganz gut denke ich, und weite Eisen, nicht einen Tag gelahmt oder krank (jetzt 12)
Kann / muss auch bei solchen Hufen eine Sohlenwölbung kommen?
Heisst mangelnde Sohlenwölbung automatisch: immer noch nicht perfekt verbundenes, oben aufgehängtes Hufbein?
Kann die Sohlenwölbung erst entstehen, wenn die letzten Stücke verbreiterter Blättchenschicht im Griff sind?

Kann die Idee, möglichst noch mehr Sohlenanteile mittragen zu lassen, das beschleunigen?
O.k, es muss so viel wie möglich am Huf und der Bearbeitung stimmen.
Kann eine Sohle überhaupt dicker werden?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich nehme "alles mit", was ich an Infos bekommen kann. (erwarte keine Bearbeitungsanleitung, dafür habe ich genügend Kontakte...)
nur möglichst viele neue Ideen
LG PS

Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo,

zur Hufgröße: Ich habe zwar hauptsächlich Erfahrungen mit Kleinpferden um Stm. 150 cm, aber die Hufgröße erscheint mir jetzt nicht unbedingt völlig unterdimensioniert.

Mein Pferd, Stm. 151 cm, 450 kg, hat 'nur' 11 cm breite Hufe. Er ist ein DRP- Mix, und bei den Hufen hat der Araber zugeschlagen ;-). Der Rest ist von den 'schwereren' Ponygenen beeinflusst. Mir haben früher auch alle erzählen wollen, dieses Pferd könnte NIE barhuf gehen. Es gibt Shettys um Stm. 115, die haben genauso große Hufe wie meiner ;-)
Trotzdem: Genau diese 'kleinen' Hufe sind heute stahlhart, gesund, mit extrem dicken Wänden und Sohlen. Er läuft ohne Probleme auch in unserem härteren Ausreitgelände barhuf, ist Wanderritte und eine 25 km Gaudidistanz Barhuf gegangen. Null Problem. Hufschuhe hat er, die werden aber nur selten verwendet, d.h. nur auf wirklich langen Wanderritten nach Bedarf.

Ich würde sagen, bei nahezu allen Pferden liegt eine halbwegs sinnvolle Zusammenstellung von Hufgröße (korreliert mit dem Knochenbau) und der Körpermasse vor. Ausnahmen mag es geben, sowas wird aber extrem selten sein. Ich kenne viele eher 'kleinhufige' Pferde, gerade bei Vollbluteinfluss findet man soetwas häufig, und alle diese Tiere sind leistungfähig und ohne Probleme unterwegs.

Damit ein Pferd fröhlich auf seinen Hufen unterwegs sein kann, braucht es ausreichend Sohle unter seinem Hufbein. Wieviel Sohlenwölbung man letztendlich dazu braucht, ist natürlich individuell verschieden. Es gibt alle Arten von Hufbeinformen... Eher steilwandige, stark gewölbte, eher flache, breite usw...'Durchschnitt' ist eine Sohlenwölbung irgendwo zwischen 1,5 und 2 cm in der Nähe der Strahlspitze (gemessen vom Boden der Strahlfurchen bis zum Tragrand). Deutlich weniger als 1 cm ist bei einem kompletten, gesunden Hufbein und einem WB ziemlich sicher ein Zeichen, dass die Sohle nicht dick genug ist. Die Hufbeinform ist am gleichen Pferd an Hinter- und Vorderhufen meist so ähnlich, dass die Sohlenwölbung innerhalb von +-5 mm übereinstimmt. Wenn dein Pferd also hinten 2cm Sohlenwölbung hat und vorne nur z.B. 0.7 cm, dann hast dein Pinto ziemlich sicher gute Hinterhufe aber noch viel zu dünne vordere Sohlen...

Genau rausfinden kann man dies durch 'lesen' in der Sohle, schau doch dazu einfach mal auf meine HP, findest du unter 'Sohlenkunde' genau beschrieben.

Und ja, meiner Erfahrung ist, dass eine Sohle ganz sicher in der Lage ist, dicker zu werden. Gesunde Sohlen sind nicht nur dick, sondern zusätzlich 'verdichtet' und dadurch extrem hart.
Diese 'Aufbauarbeit' kann so richtig erst stattfinden, wenn eine komplette Hufbeinanbindung stattfindet. Und wie gesagt solange die Sohle noch nicht auf voller dicke ist, nicht überlasten, denn das bringt genau das Gegenteil des erwünschten Effekts.


Gruß Tina

Re: Aktuelle Pinto-Huf-Bilder

Hallo Tina

Ist schon passiert, mit dem Lesen. Hab ich die letzten 6 Stunden gemacht.
Auch Dein Pferd gesehen (und die Schuhe-grins)
Sohlenkunde und Trachtenhöhen bestimmen begriffen (hoff ich).

Rausreden auf "leider zu kleine Hufe" auch abgehakt.

Werde morgen, wenn ich endlich frei hab, mit Linieal, Stiften u co bewaffnet die Hufis vermessen, wahrscheinlich entsetzt feststellen, dass er vorne wohl noch keine 1,5 cm hat, ein bisschen kreischen, mich dann beruhigen, kleinen Ausritt ohne Schuhe machen (Belastung wieder heruntergesetzt natürlich ähem), und wie immer mit diesem Pferd viel Spass haben morgen.
Weil er´s so arg verdient, der Gute, bleiben die nächsten Vorder"eisen" erst mal weg, und ich werde schön brav meine Hufschuhe montieren.

Da muss man sich manchmal wirklich an die eigene Nase langen, es ist oft auch mit die eigene Faulheit. das mit den Hufschuhen funktioniert nämlich wirklich ganz gut, habe je nach Bodenbeschaffenheit auch genügend Auswahl an Schuhen, es ist nur eben für den Mensch oft einfachen, einfach Beschlag und "gut".
Und zwecks Motoraktivierung hinten werd ich dann wohl übermorgen brav mit Hufschuhen mal wieder zum (guten, aber fies-ehrlichen) Reitunterricht zur Halle galoppieren.

vielen Dank Euch beiden erstmal!!!
LG PS

(ich komme aber bald wieder...)