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Behandlung nach Reheschub

Ich besitze einen 21 jährigen Holsteiner (172cm, hager,Blütertyp). Das Pferd hatte bislang Zeit seines Lebens Hufprobleme.

Wir hatten in Zeiten in denen Hufschmiede am Werk waren völlig katastrophale unphysiologische Zustände, die ihn fast das Leben gekostet hätten,schiefe und hohle Wände,Spalten,Vernagelungen, Abszesse, Fühligkeiten.
Vor ca. 10 Jahren bin ich auf die Lehre der Huforthopädie gestossen, habe selber versucht alles zu erfassen und zu verstehen und mir wurde schnell klar, wo die Fehler der Hufschmiede waren.
Allerdings konnte er trotz mehrjähriger und durchaus auch korrekter huforthopädischer Behandlung (3 verschiedene Therapeuten) und möglichst optimalen Haltungsbedingungen ohne Schuhe auch nie auf weichem Hallenboden ohne Fühligkeit laufen.Jeder Huforthopädie hat mir immer erklärt, er habe einfach zu dünne Sohlen.

Im April diesen Jahres hatte er nun eine rhinogene Sinusitis entwickelt, möglicherweise auch Luftsackempyem, in deren Folge, weil Antibiotikaresistenzen vorlagen eine Sepsis mit starker Dehydrierung, dazu noch unzählige entzündungshemmende Medikamente (inkl. Kortison), inkl. der ständig fühligen Sohlen.
Schlußendlich 3 Tage nach Kortisongabe, schwerer Reheschub vorne beidseits.
digitale Rö-befunde nach 3Wochen: Keine Senkung, 6°-7° Rotation links, 6° rechts

Momentan geht es ihm relativ gut, fieberfrei, Nasenausfluß noch problematisch, kann ihn Führen, im Schritt trachtenfussig, aber fast lahmfrei. Führe abwechselnd mit und ohne Polster, damit die Hufe nicht nur aufweichen unter den Polstern.
Jetzt steht der nächste Termin der Ho an und ich bin dramatisch panisch, dass er nach der Behandlung wieder sehr viel schlechter läuft (war leider fast immer so) und ich denke das liegt einfach immer am Ausdünnen der eh schon zu schwachen Sohle.

Ich war jahrelang ein absoluter Verfechter ihrer Lehre, habe mir allerdings jetzt aus Verzweiflung alles angelesen, was ich von Pete Ramey finden konnte. Er vertäufelt jeden Tragrandüberstand und v.a. das Beschneiden der Sohle, er versucht immer Sohlendicke aufzubauen,bzw. Belassen der Sohlenschwiele über dem Hufbein.
Welcher Lehre soll ich nun Glauben schenken. Momentan bin ich da vollkommen unschlüssig, liegt die ständige Fühligkeit meines Pferdes doch am Entfernen der Sohlenhügel und am Zurechtschnitzen der Sohle.
Vielleicht können sie mir weiterhelfen, wie ich den nächsten HO- Termin gestalten kann, damit mein Pferd auch wirklich davon profitiert und sich nicht wieder verschlechtert.
Vielen Dank
sibille

Re: Behandlung nach Reheschub

Hi,
es sollte eigentlich nicht der Fall sein, daß ein Pferd nach dem Ausschneiden fühliger geht als vorher. Dann wurde tatsächlich Material entfernt, was hätte besser bleiben sollen.
Weiß die/der Ho davon?? Wenn nicht würde ich es ihr/ihm sagen bevor sie handanlegt. Manche Pferde brauchen gewissen Schwielen und sollten dann auch vom Bearbeiter akzeptiert werden.
Offenheit zwischen Bearbeiter und Besitzer ist die Vorraussetzung für eine gute Zusammenarbeit und auch Erfolg. Bevor also zu einer anderen Bearbeitungsweise gewechselt wird und man sich eigentlich mit den Ansätzen der Huforthopädie indentifizieren kann, würde ich den Bearbeiter auf das Problem ansprechen und eine Lösung finden. Wir beissen auch nicht.

Re: Behandlung nach Reheschub

Hallo,
ja bitte besprechen Sie ihre Bedenken mit ihrem Huforthopäden. Vielleicht wäre hier auch der Rat und Hilfe eines Kollegen der / die spezialliesiert auf die Problematik ist hilfreich. Bitten sie doch ihren Huforthopäden die Problematik mit einem Kollegen zu besprechen.

Pferde sind keine Sohlengänger. Die Entfernung des Tragrandes und das Stellen des Hufes auf die Sohle gefährdet das Hufbein. Das Hufbein liegt mit Ausnahmen nicht Bodenparalell.

Mit freundlichem Gruß
Astrid Arnold