Zum Hauptinhalt springen

Archiv

Hufbeinastfraktur

Guten Tag!

Meine Stute 4 Jahre hat sich am 1.4.2011 einen Hufbeinastfraktur zugezogen. TA Nr. 1 war so fixiert an einem Sehnenschaden, dass er mir nicht glaubte, dass es was anderes ist! Holte nach 14 Tage dann TA Nr. 2 der auch noch 14 Tage brauchte, bis er endgültig auch die Hufe geröngt hat. Meine Stute war am Anfang stocklahm, was sich nach ca. 14 Tage um einiges gebessert hat. Habe sie dann Anfang Mai in einen Reha Stall gestellt, da wir keine Möglichkeit hatten.(Offenstall). Wir hatten insgesamt 8 Wochen einen Hufgips und nach dem Gips gabs Eiereisen mit seitlichen Kappen. Sie darf seit August in die Führmaschine (von anfangs 10 min. bis heute 45 min.). Tierarzt meinte ich kann Sie langsam wieder reiten, jedoch kommt mir der Bruch noch nicht sehr durchwachsen vor, und von dem RÖ von August und dem von Oktober hat sich auch fast NICHTS getan. Bin nun beim krübeln ob der Beschlag sinnvoll ist bzw. was ich noch machen kann? Bzw. was ich Ihr auch zumuten kann? Sie läuft auch im Trab derzeit lahmfrei, zu beginn etwas steif vielleicht. Würde mich über mehr Erfahrungen diesbezüglich sehr freuen, schicke auch noch ein RÖ-Bild mit! MFG Sandra

Re: Hufbeinastfraktur

Hallo,

von welchem Datum ist das Röntgenbild?

Auf dem eingestellten Röntgenbild sieht es so aus als ob es sein könnte das der Bruch auch die Gelenkfläche des Hufbeines zum Hufgelenk betroffen ist. Wenn dies tatsächlich der Fall ist dringt Gelensflüssigkeit in den Bruch ein und eine Knöcherne verbindung der Bruchstelle erfolgt dann nicht. Allerding können sich solche Bruchstellen auch Bindegeweblich verbinden was nach Auskunft der Humanmediziner Orthopäden genauso stabil sein kann wie eine knöcherne Verbindung.
Ein weiteres Problem stellt dann auch sollte die Gelenkfläche betroffen sein eine folgende Arthrose im Hufgelenk dar.
Es wäre also wichtig das für eine zukünftige Prognose genauer zu wissen. So wie ich es verstanden habe existieren mehrere Röntgenbilder zu verschiedenen Datum. Bitte stellen Sie doch alle Bilder hier ein.

Wenn ihr Pferd jetzt lahmfrei geht dann ist das ja ein Zeichen das eine Heilung ja stattgefunden hat.
Ich würde aber empfehlen die Hufsituation ihres Pferde so günstig wie nur irgend wie zu gestalten bevor mit gezielter Bewegung begonnen wird. Auf dem Röntgenbild kann man sehen das ihr Pferd einen recht schiefen Huf haben muß. An einem solchen einseitigen Huf findet sich fast immer ein ungünstige Belastungsverhältnis und eine ungünstige Hufmechanik.

Bitte machen sie doch Fotos von den Hufen ihres Pferdes und stellen sie diese hier ein. Damit könnten wir ihnen weitere Hinweise zur Hufstituation ihres Pferdes geben und Vorschläge zu möglichen Verbesserungen geben.

Bevor das Alles geklärt ist würde ich das Pferd noch nicht bewegen und schon gar nicht longieren oder in der Wendung arbeiten.

Lieben Gruß Astrid Arnold

Re: Hufbeinastfraktur

Hallo,

also auf dem Röntgenbild mit der etwas seitlichen Aufnahme sieht man schon dass wahrscheinlich gerade noch das letzte Ende vom Hufgelenk mit betroffen ist. Um das röntgologisch ganz sicher zu stellen wäre noch eine Aufnahme mit Fokus auf diese Stelle notwendig.

Da aber der Verlauf ja ohnehin den Verdacht auf Gelenksbeteiligung bestätigt würde ich ohne weitere Röntgenbilder davon ausgehen. In der weiteren Behandlung ändert das ja auch nichts.

Wie schon in meinem 1. Schreiben gesagt ist eine bindegewebliche Verbindung der beiden Knochen auch nicht unbedingt instabiler als es eine Knöcherne wäre. Allerdings besteht am Hufgelenk nun eine verstärke Arthroseneigung.

Ich halte es daher für in Zukunft für sehr wichtig die Belastung auf das Hufgelenk so günstig wie möglich zu gestalten. Die ist aus meiner Sicht Barhuf mit huforthopädischer Behandlung besser möglich da hier über die Abriebsteuerung an der Hornkapsel die Möglichkeit besteht die Hufbelastung und damit auch die Gelenkbelastung für die Wochen bis zur nächsten Hufbearbeitung günstig zu gestalten. Keine der anderen Hufbearbeitungsmethoden verwendet diese gezielte Abriebsteuerung sondern stellt zum Zeitpunkt der Hufbearbeitung zwar eine möglicherweise günstige Stellung her, die sich jedoch im laufe der nächsten Wochen wieder ungünstig herauswachsen kann. Dies hier zur Erklärung warum ich bei ihrem Pferd nicht nur den Barhuf empfehle, sondern auch die entsprechende Hufbearbeitung.

Wenn sie sich zum Barhuf entschließen sollte vorher die Hufsituation genau analysiert werden und die Stabilität des betroffenen Hufbereiches überprüft werden. Sie können gerne hier noch einmal Bilder der Hufe einstellen dann bekommen Sie von uns eine Hufbefundung soweit es über Bilder möglich ist. Genau kann jedoch das auch nur ein Kollege vor Ort überprüfen.

Sollte eine huforthopädische Betreuung nicht möglich sein würde ich ihnen eher dazu raten den Beschlag zu belassen.

Lieben Gruß Astrid Arnold