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Hufgelenksentzündung

Meine 12-jährige Andalusier-Stute hat nun im Winter das zweite Mal eine Hufgelenksentzündung gehabt. Ich habe jetzt von blanken eisen umgestellt auf Aluminium-Beschlag. Sie kommt auch sehr gut damit zurecht. Aber ich habe Bedenken, das es wieder kommt. Sie denn die Aluminium-Beschläge ok? Oder was kann man noch machen????

Re: Hufgelenksentzündung

Hallo Sissi,

schwierige Frage. Man müsste wissen was die Ursache dieser Entzündung ist. Aus huforthopädischer Sicht sollte man die Eisen entfernen und den Huf so bearbeiten, daß sich das Pferd eine für sich optimale, bequeme Form anlaufen kann. So hätte man eine mögliche Ursache ausgeschaltet. Oft sind die Hufe die Ursache für div. Krankheiten/Lahmheiten.

Mit freundlichen Grüßen
Anette Fink

Re: Hufgelenksentzündung

Hallo Sissi,
aus welchem Grund haben Sie die Umstellung von Eisen auf Aluminiumbeschlag vorgenommen? Also, mich interessiert, welche Überlegungen haben Sie dazu geführt? Ich nehme an, Sie bzw, Ihr Tierarzt erwarten positive Wirkungen des neuen Beschlages auf die Hufgelenksentzündungen. Wieso?
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

Re: Hufgelenksentzündung

Hallo!
Als sie das erste Mal die Entzündung hatte, meinte der Tierarzt das sie
über längere zeit eine absolut ebene fläche zum laufen haben müsste. Das
könnte man eigentlich nicht mit barhufen gewährleisten. Also Eisen. die
hatte ich dann eine weile drauf. als sie das zweite mal die entzünmdung
bekam, meinte mein schmied, das alu´s wesentlich leichter vom eigengewicht
wären und das es vielleicht helfen würde. nach rücksprache mit dem TA habe
ich also alu´s genommen. und allein vom beschlagen her, kommt sie besser
mit klar. Sie hat beim beschlagen von eisen (beom nageln) immer extrem
zurückgezogen. da die alu´s ja kalt beschlagen werden und die nägel auch
andere sind, zieht sie nicht mehr so zurück. und eigentlich kommt sie ganz
gut damit klar. das waren seinerzeit die überlegungen.

Dazu kann ich noch sagen, das die erste entzündung wahrscheinlich schon
längere zeit vorlag. da ich sie aber dann erst übernommen hatte, konnte ich
auch erst dann etwas unternehmen. ich vermute, das diese entzündung
wahrscheinlich von der damaligen besitzerin nicht bemerkt wurde und auf dem
damaligen hof wurden die pferde im winter auf eine kleine vereiste koppel
gelassen. da meine aber soviel temperament hat, ist sie natürlich von einem
eck zum anderen gallopiert. ich vermute, das sie sich da vertreten hat und
dann nichts mehr gemacht wurde. aber wie gesagt - nur vermutungen. der TA
bestätigte seinerzeit lediglich, das es wohl schon längere zeit bestehen
würde.
Sissi

Re: Hufgelenksentzündung

Hallo Sissi,
das ist eine merkwürdige Vorstellung, dass ein aufgenageltes Eisen für das Auffußen eine ebene Fläche abgeben würde. Die Fläche, auf die das Pferd tritt, wird durch das Eisen kein bisschen ebener, sondern sie bleibt die Fläche (eben/uneben), die sie ist. Allerdings ist die Hornkapsel durch den Beschlag der Fähigkeit beraubt, mögliche Bodenunebenheiten auszugleichen. Dies kann die Hornkapsel eigentlich, weil sie in der Lage ist, sich den Unebenheiten ein Stück weit "anzupassen". Mit einem starren Beschlag versehen, wird ihr diese Möglchkeit genommen. Das heißt, mit einem solchen Beschlag wird es also überhaupt und erst recht nötig, dass Ihr Pferd nur noch ebenen Boden unter die Füße bekommt. Jede Bodenunebenheit wird nun nicht mehr durch die Elastizität der Hornkapsel gemindert, sondern landet ziemlich ungebremst in den Gelenken, obwohl das Hufgelenk doch gerade geschont werden sollte. Zudem kann Ihr Pferd Unebenheiten nicht mehr ertasten, sondern bemerkt diese erst, wenn sie in den Gelenken angekommen sind.
Das Gleiche gilt leider auch für einen Aluminium-Beschlag, der zwar eine geringere Gewichtsbelastung darstellt, aber durch seine Starrheit die gelenkschonende Elastizität der Hornes ebenso aufhebt, wie das Eisen.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch

Re: Hufgelenksentzündung

So wie sich das alles anhört, sollte ich die Beschläge wohl eher abmachen lassen. Dann würde ich aber auch gerne mal unverbindlich von einem Huforthopäden drüber schauen lassen. Allerdings bin ich eigentlich auch mit meinem Schmied zufrieden. Ich habe mal in der Mitgliederliste geschaut und es ist jemand in der Nähe. Ich danke schon mal im voraus für Eure Hilfe!
Ach da fällt mir noch etwas ein. Sie läuft sehr vorderlastig. Wie kann ich gezielt gymnastizieren, dass sie hinten mehr belastet? Ist Cavaletti eventuell eine Massnahme?

Re: Hufgelenksentzündung

Hallo Sissi,

gut für die Hinterhandmuskulatur und damit auch die Übernahme von Last ist das Klettern im Gelände. Bergauf, bergab und über Stock und Stein. Das tut auch den Hufen gut. Aber erst, wenn die Entzündung weg ist.

Ansonsten kannst du nur vermehrt mit Gewicht treiben, damit die Hinterhand aktiviert wird, aber das dauert lange und ist sehr mühselig, wenn sie damit schon Probleme hat.

Wir trainieren immer im Gelände, das macht auch eindeutig mehr Spaß.

Gruß
Kathrin Preuß

[%sig%]