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Hufprobleme nach Strasser

Sehr geehrter Herr Biernat,

durch Zufall bin ich über ihren Buchtitel "Der Weg zum gesunden Huf" auf Ihre homepage gelangt, ich habe 2 Pferde durch eine Hufpflegerin nach der Methode der Fr. Dr. Straßer ausschneiden lassen - Verlauf unten - können Sie mir etwas raten???

Ich weiß nicht ob ich bei Ihnen an der richtigen Adresse bin um Rat für meine mittlerweile 28 j. und 19 j. Araber-Partbred-Stuten zu erfragen. Ich bin ziemlich verzweifelt, vielleicht können Sie helfen. Es geht um die Methode/Therapie des Ausschneidens der Pferdehufe nach Dr. Strasser. Meine Stuten vor (jetzt mittlerweile schon 12 Monaten) noch quietschfidel habe ich durch eine Hufpflegerin nach der "Strasser- Methode" ausschneiden lassen, da die ältere der beiden Stuten streckenweise unter Lahmheit durch Arthrose an einem Vordehuf litt, die andere zeigte keinerlei Probleme weder freilaufend noch unter dem Sattel, lief allerdings etwas "fühlig" über Schotter, beide waren nie beschlagen. Nach den ersten Ausschneideterminen begann das "Trauma" die jüngere Stute ging extrem klamm auf jeglichem Untergrund, besonders auf hartem Boden (Asphalt), von der Hufpflegerin wurde dies als "freilegen eines "alten Krankheitssymtomes sprich "Hufrehe" dokumentiert, tatsächlich hatte die Stute vor gut 10 Jahren einen allerdings (im Vergleich zu anderen "Fällen") recht unspektakulären Reheschub, den die Strasser-Hufpflegerin allerings auch erst anhand der nach ca. 3-maligen Ausschneideintervallen (von 8 wöchigen Abständen) und einem Hinweis diesbzgl. meinerseits feststellte, daraufhin die Trachten extrem kürzte diverse Winkelvorgaben erraspelte und einen daraus entstandenen "(Rehe)-Schnabel" (7 Monate lang) stehenließ. Seit dieser Zeit, seit nunmehr 12 geschlagenen Monaten geht/steht/liegt das Pferd mit peinigenden Schmerzen stets eher schlechter, ausschließlich im Schritt!!!. Es wurde von jeglicher schulmedizinischen, zumindest lindernden Mitteln abgeraten, da diese erneute "Vergiftungsrehe" auslösen würden, einzig homeopatische Gaben von Apis in der Potenz C100 und "ausleitende" Globuli wurden verabreicht. Die zum besseren Verständniss des Krankheitsverlaufes/Heilungsprozeßes an die Hand gegebene Literatur über "Laminitis" der Fr. Dr. Strasser waren (zumindest für einen Laien) logisch und machten auch den anhaltenden Krankheitsverlauf verständlich, allerdin!
gs finde ich sollte das Stillhalten auch im Hinblick auf den schon jet
zt so langen Leidensweg des Tieres endlich ein Ende haben und langsam ein Ansatz eines Heilungsprozeß ersichtlich sein. Ich traue mich mittlerweile schon gar nicht mehr einen Schulmediziner an dieses Pferd zu lassen, aus Angst das dieser in dem Zustand in dem es sich befindet ausschließlich zu einer Euthanasie raten würde. Der anderen Stute geht es seit ca 3 Wochen ebenso schlecht (Lahmheit, klammer Gang verursacht durch extreme Schmerzen).
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Wir haben uns mittlerweile dazu entschieden die Straßer-Methode endgültig abzulehnen und das Pferd wieder herkömmlich ausschneiden zu lassen, dazu muß aber erst (insbesondere im Trachtenbereich) was nachwachsen - könnten Sie mir raten, wie die Situation für die Tiere am erträglichsten ist??? - Wie man die Hufe wieder in eine dem Pferd angemessenen "normale" Form bringen kann.

MfG
Claudia Hassenberg

Re: Hufprobleme nach Strasser

Hallo Claudia,

ich bin kein HO, 'nur' ein Hufinteressierter Pferdebesitzer. Traurig, was da ein Strasser- Hufpfleger angerichtet hat. Leider wohl kein Einzelfall, von dem was ich so höre und sehe. Selbst da wo die Leute zufrieden sind, haben die Pferde abenteuerlichste Hufformen, mit meist total wegschnabelnden Zehenwänden. Nur bei sehr wenigen (extrem weich gefesselten) Pferde klappt die Methode. Sonst ist das sklavische Festhalten an bestimmten geometrischen Vorgaben schlicht falsch. Die gleichmäßige Hufbelastung hat mit 'Bodenparalellität des Hufbeins' nichts zu tun... (einige Strasser- Leute arbeiten inzwischen 'Strasser- light', das kann ganz ok sein )

Nunja: Ich würde mal einen HO in deiner Nähe anrufen und ihn mal die Pferde anschauen lassen. Es wird sicher einige Zeit dauern, diese Hufe zu 'sanieren', aber machbar ist da vieles. Ich stand vor einiger Zeit im Mail - Kontakt mit einer Frau, dessen Pferd durch Strasser total versaut war und mies lief. Sie hat ihre Pferde dann nach Biernat ausschneiden lassen, lief gut. ist schon ne weile her (wenn du magst, könnte ich versuchen, mail- kontakt herzustellen...). Als erste Erleichterung wird der HO die wahrscheinlich extrem hebelnden Zehenwände gründlich beraspeln...
Ansonsten das Pferd auf Boden laufen lassen, wo es möglichst wenig Schmerzen hat...

Gruß Tina

Re: Hufprobleme nach Strasser

Hallo Frau Hassenberg,

da Ihre Pferde offensichtlich leiden, kann ich Ihnen nur empfehlen möglichst schnell Kontakt mit einem HO in Ihrer Nähe aufzunehmen, damit Ihren Pferden schnellstmöglich geholfen werden kann.

Es ist bei jüngeren, eigentlich gesunden Pferden schon eine Schande, wenn sie aufgrund Strasserscher Bearbeitung lange nicht laufen können, doch für ältere Pferde, wie bei Ihren, davon eines mit Arthrose ist es gesundheitlich fatal, wenn die Pferde völlig grundlos zu einer so langen Auszeit gezwungen werden.

Es ist immer wieder traurig, daß es so viele Hufheilpraktiker nach Strasser gibt, die den Pferden solche Schmerzen zufügen, und immer wieder erstaunlich, wie rethorisch geschickt den Besitzern dargestellt wird, daß alle dies Schmerzen, sowie entzündlichen Prozesse von verhältnismäßig harmlosen fühligen Laufen bis hin zu ständigen eitrigen Abszessen, Lederhautentzündungen bis hin zu Reheschüben und und und zum Heilungsprozess gehören, weil der Huf angeblich VORHER soooo krank war und sich jetzt völlig umbaut und für diese Prozesse Entzündungen nur gut sind, weil sie ein Zeichen für die Regenration sind und es völlig normal ist, wenn die Pferde über einen solch langen Zeitraum Schmerzen haben, die keineswegs vorübergehend sind und sich nach einigen Wochen bessern, sondern ständig schlimmer werden...

Ich kann Ihnen nur gratulieren, daß sie sich jetzt dazu entschieden haben für Ihre Pferde dieser Methode endgültig den Rücken zu kehren, ich denke Ihre Pferde werden es Ihnen danken.

MfG Anne Volz

[%sig%]

Re: Hufprobleme nach Strasser

Hallo Claudia,

seit einiger Zeit sammel ich Fallberichte zur Strasser - Methode. (siehe auch ältere Beiträge im Forum). Würdest Du mir einen ausführlichen Bericht direkt an meine email - Adresse schicken?

Wo stehen denn die Pferde, damit sich sobald wie möglich jemand darum kümmern kann?

Liebe Grüße

Adriane