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Hufrehe mit Hufbeinrotation

Hallo,

ich habe nur eine kurz Frage!
Kann eine Hufbeinrotation vom falschen beschlagen kommen? dh die zehen sind so lang,und die trachten untergeschoben,so dass es für das Hufbein schier unmöglich ist parallel zu verlaufen?!
Ich verstehe das so,dass der Schmied nicht auf
den Pferdehuf und seine anatomischen Verhältnisse
reagiert!
Stimmt das? Od gibt es da noch weitere Möglichkeiten?

Re: Hufrehe mit Hufbeinrotation

Hallo Carolin:

Um es kurz zu machen "JA".

Etwas ausführlicher:

Das, was gemeinhin unter Hufbeinrotation verstanden wird, ist ein keilförmiger Abstand zwischen Hufzehenwand und Hufbein. Dieser entsteht zB durch schlechte und/oder mangelhafte Barhufbearbeitung, bzw Eisenbeschlag.

Wenn durch eine schlechte Hufform der Bodengegendruck in einem ungünstigen Winkel auf die Zehenwand wirkt, dann wird diese nach vorn vom Hufbein weggehebelt. Ob sich dabei tatsächlich auch das Hufbein nach hinten bewegt, oder aber "nur" die Zehenwand nach vorne, könnte man nur mit Sicherheit behaupten, wenn man Röntgenbilder von früher hätte (und selbst dann mit Vorsicht zu beurteilen, je nachdem wie das Pferd damals und heute während dem Röntgen die Hufe belastet hat).

Der Rotationsgrad wird abgelesen an dem entstehenden keilförmigen Winkel zwichen Hufwand und Hufbein, doch dieser sagt eben nichts darüber aus, ob und wenn überhaupt, wie weit das Hufbein selbst rotiert ist, daher ist die Bezeichnung Hufbeinrotation etwas unglücklich gewählt.

Ein weiterer Grund für eine solche "Rotation" wäre ein Reheschub, doch den hätten Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bemerkt, da ein solcher Schub bekanntlich mit extrem großen Schmerzen für das Pferd einhergeht.

Wenn es zu einer solchen "Rotation" bereits gekommen ist, sollten die Hufe so schnell als möglich wieder in ihren physiologischen Zustand zurückgeführt werden, da eine solche weghebelnde Zehenwand viele, viele weitere Probleme mit sich bringt, wie zb erhebliche Belastung für Sehnen-und Bandapparat, sowie Hufrollenkomplex; Belastund des Hufbeins durch ständiges Zerren des Hufbeinträgers, bis hin zu "Hutkrempenbildung", was wiederum zu Hornsäulen führen kann.

Wenn bei einer solchen Hufsituation ein Reheschub auftritt, kann dieser ungleich schlimmere Folgen haben, als bein einem vorher gesunden Huf und und und.

Sollten sie ein Pferd besitzen, mit dem von Ihnen geschilderten Problem, rate ich Ihnen dringend Abhilfe zu schaffen.

MfG Anne Volz

[%sig%]