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hufrollenentzündung

hallo,
vor einer woche wurde bei meinem 6 jähr. araber-berber eine hufrollenentzündung festgestellt. rechts 2-3 und links 3.mein pferd leidet unter dem metabolischen syndrom. er ist daher ziemlich dick und schwer. bis januar 2007 ging er barfuss. im letzten jahr war er kurz nach dem anweiden lahm. da wusste ich allerdings noch nichts von dem metabol. syndrom. eine heilpraktikerin tippte zuerst auf einen reheschub, sagte dann aber er hätte was mit den hinterbeinen. da ich zu dieser zeit krank war, kümmerte sie sich um ihn (ich sah ihn eine woche nicht).danach lief er wieder. allerdings ging er seitdem sehr fühlig. konnte vorher problemlos mit ihm über schotter reiten. der huf vorne rechts wuchs dann auch schnabelartig. huftechniker meinte, dass er halt einfach nur schief lief.hufe wurden dann bis januar immer schiefer.sahen auch irgendwie wie bockhufe aus. eine bekannte beschlug ihn dann mit nbs eisen und bearbeitete die hufe auch so, dass sie gut aussahen. trotzdem lief er nicht klar. habe dann vor zwei wochen röntgen lassen, wegen evtl hufrehe im letzten jahr. kein befund. dann war aber beugeprobe sehr schlecht. röntgen vor einer woche ergab hufrollenentzündung. das war am dienstag.eisen ab und bis freitag barfuss, da kein schmied vorher zeit hatte. dienstag bis freitag lief er eigentlich ganz gut. freitag spezialbeschlag. tierarzt meinte, dass an der stellung nichts verändert werden sollte. schmied sagte, dass er aber höher gestellt werden muss. ich, keine ahnung. also:beschlag mit zwei aufzügen,platte und silikon. lief dann auch am freitag ganz o.k. am wochenende wurde es schlechter. gestern lief er ganz fühlig. heute stolperte er ganz viel. rechts setzt er den huf innen fast gar nicht auf. was soll ich nun machen. hatte die ganze zeit schon bedenken wegen dem beschlag. wollte ihn eigentlich wieder barfuss laufen lassen. meine bekannte meint, dass er barfuss viel besser lief, was auch mein eindruck war.seine sohle ist sehr dick. tierarzt meint, dass er eigentlich von unten her keinen druck durch steine usw. merken kann. soll ich den beschlag abmachen? kann mir vielleicht jemand weiterhelfen? bin schon am verzweifeln.tierarzt sagt auch, dass ich ihn jetzt trotzdem viel bewegen soll. schritt und leichte trabpassagen, damit er weiter abnimmt.fütterung ist schon lange umgestellt. weide hat er seit über zwei wochen keine mehr.aber wie soll ich ihn reiten, wenn er schlecht läuft?
vielen dank für eure antworten
anette

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,
das metabolische Syndrom ist ein möglicher Auslöser für eine Reheerkrankung; auch das von Ihnen beschriebene "schnabelige" Aussehen passt zum Rehehuf. Wenn Sie Fotos einstellen, können wir uns ein besseres Bild der Hufsituation machen. Eine schnabelnde Zehenwand bedeutet, dass die Hornkapsel in der Zehe flacher ist als das Hufbein - also eine sehr schlechte Situation für die tiefe Beugesehne, welche hier stark gespannt wird (und somit zu Problemen im Bereich der Hufrolle führen kann). Durch einen Beschlag wird sich daran nichts ändern, erfahrungsgemäss wird die Situation noch schlimmer, auch wenn das Pferd vorübergehend besser läuft. Da sie schreiben, Ihr Pferd laufe mit Beschlag schlechter und stolpert, ist eine Barhufbearbeitung erst recht sinnvoll (womöglich kann er über eine zu flache Zehe gar nicht mehr abrollen und stolpert deswegen?). Jedoch sollten Sie nicht einfach die Eisen abnehmen; so wie ich die Hufsituation einschätze, ist eine passende Bearbeitung dringend nötig, um dem Pferd das Laufen zu erleichtern. Eine Gewichtsreduzierung ist zwar bei dieser Krankheitsgeschichte sehr sinnvoll, aber gezielte Bewegung macht nur dann Sinn, wenn das Pferd schmerzfrei laufen kann.
Mit besten Grüssen
Silke Plantzen

Re: hufrollenentzündung

hallo,
vielen dank für ihre schnelle antwort. ich werde noch heute bilder von den hufen machen. sie sind allerdings erst am freitag bearbeitet worden. zehen wurden sehr gekürzt. ihre antwort hört sich für mich auch sehr logisch an.
der schmied will ihn heute noch mal laufen sehen. er meinte, dass er so was noch nie erlebt hätte. wundert mich aber irgendwie schon. ich werde versuchen die bilder noch heute einzustellen.
liebe grüße
anette

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,

sind unter den röntgen-aufnahmen auch "skyline"-aufnahmen??? wenn ja, wäre es interessant auch diese hier zur verfügung zu stellen.
meine erfahrungen zeigen, dass oft TA aus unsicherheit bzw einfacherer symptome-diagnose "hufrollenprobleme" höher einstufen.

ich denke aber auch, dass es eher richtung hufrehe geht.
ich hab bei hufrehe/ems-pferden sehr gute erfahrungen mit gladiator-plus(.de) gemacht. natürlich auch die fütterung entsprechend angepasst.

Re: hufrollenentzündung

Liebe Anette,

vielleicht hilft Dir die "Hufgeschichte" meiner Stute Lea weiter.

Hier der Link: http://www.meinpferdetraum.de/meinPferdetraum/seite305.php

Viele Grüße! Kelly

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,

welche Röntgenaufnahmen wurden denn gemacht? Welche Veränderungen wurden festgestellt? Können Sie die Bilder hier einstellen? Ihre Beschreibung klingt sehr nach "schmerzenden" Hufen. Ob die Veränderungen im Bereich der Hufrolle wirklich Ursache der Lahmheit sind, ist zweifelhaft. Zahlreiche röntgenologischen Veränderungen am Strahlbein deuten zwar auf eine vermehrte Belastung in diesem Hufbereich hin, müssen aber nicht schmerzhaft sein. Dazu zählen z.b. veränderte Gefäßkanäle oder auch eine veränderte Form des Strahlbeins. In diesen Fällen ist die Ursache der Lahmheit die Hufsituation, und die kann in vielen Fällen durch sachkundige Barhufbearbeitung in Ordnung gebracht werden, bzw. verbessert werden.

Gruß
Aline Ullsperger

Re: hufrollenentzündung

Re: hufrollenentzündung

hallo zusammen,
erst einmal vielen dank für euer interresse und und euren antworten.
ich habe die bilder vom rechten vorderhuf eingestellt. da dieser huf wohl die meisten offensichtlichen probleme hat.
gestern war der schmied wieder da. wir haben das eisen abgenommen und er hat sich alles nochmal angeschaut. nun hat mein pferd die gleichen eisen wieder draufbekommen, jedoch mit einen anderen platte, die ihn jetzt nicht merh höher stellt. schmied meinte, dass er einfach nur mit dem rechten huf anders auftritt. wandläufer oder sowas nannte er das.jetzt läuft er zwar etwas besser.man sieht halt nicht mehr so stark, dass er zuerst nur aussen aufsetzt. löst aber wohl nicht das problem, oder?
am nächsten dienstag bekomme ich die röntgen bilder.schreibe mir dann die genaue diagnose auf. tierarzt hat die bilder digital gemacht und er brennt mir eine cd. kann ich die dann hier auch einstellen?wie funktioniert das? vorerst mal vielen dank.
liebe grüße
anette

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,
inwiefern wurden die Zehen gekürzt? Von unten (also Tragrandhöhe), von aussen (Tragrandbreite) oder beides?
Auf den Fotos ist sehr deutlich zu erkennen, dass ihr Pferd auf dem rechten Vorderhuf aussen mehr belastet; in der Seitenansicht ist die Huf-Fessel-Achse nach hinten gebrochen, der Huf sollte etwas steiler stehen. Wie ein typischer Rehehuf sieht es nicht aus; die Blättchenschicht in der Zehe scheint aber schon etwas auseinandergerissen zu sein. Ich denke, wenn insgesamt die Situation an allen 4 Hufen verbessert wird (durch gezielte Barhufbearbeitung), kann ihrem Pferd gut geholfen werden. Mit dem Beschlag wird höchstens vorübergehend die Hornkapsel ruhiggestellt, so dass die Schmerzen kurzfristig verschwinden; aber langfristig ist dem Pferd mehr damit geholfen, die Ursache für den Schmerz zu beheben und gesunde, funktionstüchtige Hufe zu bekommen.

Mit besten Grüssen
Silke Plantzen

Re: hufrollenentzündung

Re: hufrollenentzündung

Re: hufrollenentzündung

Re: hufrollenentzündung


Hier sind die röntgenbilder!!!!

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,
auf den Röntgenbildern verdeutlicht sich der Eindruck, dass der rechte Vorderhuf zu flach steht - das Hufbein steht in einem steileren Winkel zum Boden als die Zehenwand. Diese Situation ist in jedem Falle sehr ungünstig für die tiefe Beugesehne und den hinteren Hufbereich.
Mit besten Grüssen
Silke Plantzen

Re: hufrollenentzündung

hallo silke,
gestern wurden meinem pferd entzündungshemmende mittel in die gelenke gespritzt. beim einstechen kam ganz viel gewebsflüssigkeit herausgespritzt. lt. tierarzt sollte dies nicht passieren. vor allen dingen sollte die gewebsflüssigkeit ganz zäh sein und höchstens 1-2 tropfen herauskommen. er meinte, dass es sich um eine sehr starke entzündung handelt. das liess nun wieder meinen mut etwas sinken. ich werde aber auf jeden fall die eisen abnehmen lassen. tierarzt meinte, dass ich sie aber noch ein paar wochen drauflassen soll, damit wieder genug material vorhanden ist. er hält es auch für sinnvoll, dass mein pferd wieder barfuss laufen soll. diese einstellung finde ich für einen tierarzt sehr beachtenswert. von bekannten weiss ich, dass das nicht unbedingt normal ist. also hier mal ein lob an meinen tierarzt. jetzt bleibt jedoch die frage, ob die eisen noch ein paar wochen draufbleiben sollen, oder doch so bald wie möglich ab. was meinen sie?
liebe grüße
anette

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,
prinzipiell macht es schon Sinn, die Eisen erst dann abzunehmen, wenn auch genug Material für eine Bearbeitung vorhanden ist, also nicht unbedingt kurz nach einem neuen Beschlag. Allerdings gibt es bei Ihrem Pferd akute Probleme, es geht ja nicht um eine allgemeine Umstellung auf Barhuf, daher würde ich die Eisen so bald wie möglich abnehmen. Am besten lassen Sie denjenigen, der die Hufe in Zukunft betreuen soll, einen Blick darauf werfen und die Entscheidung treffen.
Mit besten Grüssen
Silke Plantzen

Re: hufrollenentzündung

hallo silke,
habe mich nun mit einem ihrer kollegen in verbindung gesetzt. wir warten noch vier wochen und nehmen dann die eisen ab.
ich denke, dass dies im moment die beste lösung ist.
am meisten sorge bereitet mir im moment die entzündung. sie scheint ja wohl schon sehr stark zu sein. gibt es denn da noch irgendwelche möglichkeiten, um die entzündung zu hemmen? auf teufelskralle reagiert mein pferd sofort negativ. durch das metabol. syndrom verträgt sich das irgendwie nicht. von ingwer habe ich schon von anderen gehört, dass er wohl den schmerz nimmt und die pferde wieder laufen, aber die entzündung ist wohl trotzdem noch da und kann schlimmer werden, weil das pferd sich nicht mehr schont. haben sie schon erfahrungen mit blutegeln gemacht? was ist davon zu halten?

hallo hannes:

ich füttere mein pferd nur mit den speedi beets und dem dazugehörigen balancer. damit klappt alles ganz gut. ich werde wohl auch dabei bleiben. mit dem von ihnen empfohlenen futter bin ich mir nicht ganz sicher, was die inhaltsstoffe betrifft. da mein pferd leider sofort auf alles reagiert was dem metabol. syndrom schadet, bzw. negativ unterstützt, bin ich da lieber vorsichtig. aber trotzdem danke für den tipp.

wie stehen euerer meinung nach die chancen für mein pferd?
kann ich ihn noch freizeitmäßig nutzen oder nicht?
durch das metabol. syndrom ist es auch nicht möglich, ihn auf die weide zu stellen. trotz maulkorb und anweiden, bwz. 2 stunden weide mit maulkorb reagiert er sofort.
was macht man mit einem solchen pferd, dass durch seine krankheit bewegt werden muss, aber durch andere sachen nicht bewegt werden kann?

viele grüße
anette

Re: hufrollenentzündung

Hallo Anette,
was die Therapie der Entzündung betrifft, möchte ich persönlich keine Empfehlungen aussprechen, hierzu sollten Sie sich bei einem Homöopathen oder Tierarzt Rat einholen.

Mit besten Grüssen
Silke Plantzen