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Komische Sohlenvorwölbung



Hallo liebe Huforthopäden/innen,
ich schreibe Euch aus Spanien, wo ich seit 11 Jahren lebe. Leider ist es hier mit Hufschmieden und allem was damit zu tun hat nicht gerade gesegnet. Daher befasse ich mich bereits seit einigen Jahren vermehrt mit Hufen und Hufbearbeitung, um wenigstens grundsätzlich eine Ahnung zu haben und den hiesigen "Fachleuten" auf die Finger schauen zu können. Vor ca. einem Jahr habe ich begonnen meinen eigenen Pferden selbst die Hufe zu bearbeiten, da eine Einstellerin in meinem Stall (in Spanien) ausgebildete Hufschmiedin ist, aber umgesattelt hat auf Barhufbearbeitung und auch diesbezüglich eine Zusatzausbildung gemacht hat. Wo genau weiss ich jedoch nicht.

Sie kann mir in einigen Dingen mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber in Ermangelung von Zeit leider nicht genügend. Sie macht die Hufbearbeitung nur zusätzlich zu ihrem Ganztagsjob und ist mit den wenigen Pferden, deren Bearbeitung sie übernommen hat schon völlig ausge/überlastet. Sie kann mir jedoch ab und zu mal auf die Finger gucken und mir erklären, worauf ich zu achten habe. Meine "normalhufigen" Pferde kann ich so ordentlich in Schuss halten.

Die Stute, deren Fotos ich angehängt habe, habe ich vor kurzem "geerbt". Sie und ihre "Freundin" sind Scheidungsopfer und mussten entweder "weg..." oder von mir aufgenommen werden. Sie war noch nie beschlagen. Die letzten 2-3 Jahre (sie ist 9) stand sie fast nur im Stall (nicht in meinem) auf weicher, nicht so toller Einstreu, mit seltenem Auslauf. Ihre Hufe wurden ab und zu von ihrem Besitzer gekürzt.

Die Stute steht jetzt seit 3 Monaten bei mir im Offenstall, der Boden ist ein fester/trockener Lehmboden ohne Steine. Ich habe jetzt angefangen ein bischen mit ihr zu arbeiten (bin Trainer C Western) und dabei festgestellt, dass sie nach ca 15 Minuten leichtes Longieren Schritt, Trab, Galopp (auf dem Sandplatz) anfängt etwas "unwohlsein" an den Vorderhufen zu zeigen. Lahmen kann man das noch fast nicht nennen, allerdings gehe ich davon aus, dass sie lahmen würde, wenn ich die Belastung weiterführen, oder erhöhen würde.

Leider habe ich vor Aufnahme der Fotos den betreffenden Huf schon von aussen beraspelt (schäm), ehe ich mich entschloss die Fotos zu machen. Deshalb habe ich auf der einen Seitenansicht eingezeichnet wie die Hufform vorher war. Als die Stuten vor 3 Monaten herkamen, hat meine Freundin die Hufbearbeiterin einmal die Hufe bearbeitet, da sie zu dem Zeitpunkt noch viel deutlicher Schnabelig, Reheartig waren. Ich erinnere mich, dass sie damals schon eine etwas irritierte Bemerkung über die herausgewölbte Sohle machte.

Ich dachte mir, ich schreibe einfach mal in dieses Forum und gucke, ob mir hier irgendeine Hilfestellung gegeben werden kann. Ich danke schon mal vorab, für jede Art von Anteilnahme. Ich wäre schon glücklich, wenn mir jemand erklären könnte, was diese komische Deformierung überhaupt ist.

Viele Grüsse aus Alicante,
Angela

Re: Komische Sohlenvorwölbung

Hallo Angela,

dass sie die zuvor schnabelnde Zehe beraspelt haben, ist völlig in Ordnung.

Was die Sohle betrifft,sieht es so aus als wäre diese völlig zugewuchert von den Eckstreben, die lange nicht bearbeitet wurden.
Hier sollte man versuchen diese Stück für Stück heraus zunehmen. Wahrscheinlich wird darunter festes Sohlenhorn zum Vorschein kommen.

Vielleicht kann ihnen ihre Bekannte behilflich sein. Gut wäre es , mit einer Abdrückzange die Sohle immerwieder auf die Dicke zu kontrollieren.
Weiterhin ist der abgebildete Huf, im Trachrenbereich sehr eng, es liegt Strahlfäule vor.(Die mittlere Strahlfurche darf nicht bis in den Ballen reichen, borkiges Horn).Dies kann auch daran liegen, dass der Huf wahrscheinlich viel zu hoch/ lang ist.

In jedem Fall sind diese Hufe sehr unbequem für das Pferd, was auch einen
klammen Gang erklären würde. Dies ist mein Eindruck, sofern dies anhand von Fotos zu beurteilen ist.


Mit freundlichen Grüßen
Anette Fink

Re: Komische Sohlenvorwölbung

Hallo Anette Fink,
danke für die Beratung. Ich hatte mir schon fast gedacht, dass das Eckstrebenwucherungen sein müssten. Ansonsten bin ich doch recht beruhigt, durch ihre Antwort. Es hört sich so an, dass das Problem behebbar ist und eher nicht gravierend. Dann mache ich mich mal dran, die Hufe regelmässig zu versorgen, mit so viel Hilfe wie möglich von meiner Freundin.

Danke nochmals,
Grüsse,
Angela