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Lederhautentzündung oder Rehe?

Hallo!

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, eine Lederhautentzündung (an allen Hufen) von einem Reheschub zu unterscheiden? Wo hört das eine auf und wo beginnt das andere? Wie würde die korrekte Behandlung aussehen, wenn man nicht weiß, was los ist? Schmerzmittel und abwarten?

Kurz zur Vorgeschichte: Altes Cushingpony, letzter Reheschub im August 2003, danach begann dann die Behandlung gegen Cushing. Die Hufe wachsen in guter Form nach, an der Zehe fehlen jetzt noch so ca. 3 cm, bis das neue Horn den Boden erreicht (an den Trachten kommt es gerade unten an), die Sohle hat eine gute Sohlenwölbung und sieht für einen Rehehuf eigentlich recht gut aus.
Gestern ist die Besitzerin mit dem Pony eine kleine Runde spazieren gegangen, das Pony lief sehr gut, war aber sehr übermütig und zappelig. Später stand das Pony dann auf der Weide und hatte sichtlich Schmerzen in allen 4 Hufen, besonders aber vorne.

Jetzt sind wir unsicher, was das Pony nun hat:

-Lederhautentzündung (oder sogar Belastungsrehe?) wegen Überlastung der Hufe, da diese momentan aufgeweicht und dadurch eventuell schmerzempfindlicher sind als sonst (mein eigenes Pferd ist momentan auch fühliger als sonst), besonders, wenn man bedenkt, dass die untersten Zentimeter Wandhorn durch das Beraspeln sehr dünn sind, die Blättchenschicht im untersten Bereich noch stark verbreitert ist und es dadurch eventuell vermehrt Zug auf die Lederhäute gegeben haben könnte bzw. die Hufe in sich einfach noch zu instabil gewesen sein könnten, eventuell zusätzlich auch (trotz kräftiger Sohle mit guter Wölbung) Druck durch z.T. leicht steinigen Untergrund (Feldweg),

oder:

-ein "klassischer" Reheschub, da die Cushing-Erkrankung natürlich trotz Behandlung immer ein schwelendes Pulverfass darstellt. Das Pony bekommt außerdem seit Donnerstag ein spezielles Futter für Rehepferde - sollte natürlich keine Rehe auslösen, aber wer weiß, wer weiß...

Im Gegensatz zu den letzten Reheschüben hob das Pony gestern die Vorderbeine im Wechsel in die Luft und war auch hinten deutlich fühlig, während es bei der Rehe letzten Sommer einfach dastand bzw. beide Vorderbeine leicht nach vorne setzte oder einfach nur steif lief (in der Anfangsphase), hinten aber keine Symptome zeigte (obwohl es auch hinten eine Rotation gegeben haben muss, so wie die Hufe aussahen). Auch irritiert uns das plötzliche Auftreten der Schmerzen, bzw. der direkte Zusammenhang mit dem Spaziergang.

Der TA spritze ein Schmerzmittel+Entzündungshemmer, dazu gab es dann gestern Abend und heute Früh Schmerzzäpfchen (Phenylbutazon). Er konnte aber auch nicht sagen, was dem Pferd nun fehlt. Auf die Abtastzange reagierte es deutlich, aber nicht extrem, ein Puls war nur schwach zu spüren, bzw. mit viel Phantasie. Heute lief das Pony nahezu normal, aber natürlich lässt sich so nicht beurteilen, wie es ihm wirklich geht (das wird sich in den nächsten Tagen zeigen). Es ist aber mehr als unbefriedigend, einfach abzuwarten und dadurch eventuell Zeit zu verlieren.

Natürlich wird das Pony nun in jedem Fall in Ruhe gelassen, bis die Hufe ganz runtergewachsen sind (bis jetzt schienen ihm kleine Spaziergänge nicht zu schaden - es lief sehr gut und war sehr motiviert, es lief auch die ganze letzte Zeit auf der da noch harten, trockenen Weide erstaunlich gut - nur waren da eben die Hufe auch hart und trocken...), aber es stellt sich natürlich die Frage, ob man nun auf gut Glück auf Rehe behandeln sollte, oder es einfach bei Schmerzmitteln belässt, bzw. diese ganz absetzt und schaut, was passiert. Bei einem so "vorgeschädigten" Pferd hat man halt immer das Gefühl, dass einem die Zeit davonläuft...

Hat vielleicht jemand Erfahrung mit solchen Geschichten?

Danke und viele Grüße, Anne

P.S.: Ihr könnt auch gerne per Mail antworten, wenn Ihr nicht ins Forum schreiben möchtet.

[%sig%]

Re: Lederhautentzündung oder Rehe?

Noch ein Nachtrag: Ich habe "Schmerzmittel" geschrieben, mir geht es dabei aber nicht nur darum, dem Pony wenigstens teilweise die Schmerzen zu nehmen, sondern in erster Linie auch um die entzündungshemmende Komponente dieser Mittel (Buta & Co.). Dass es mitunter auch weniger sinnvoll sein kann, die Schmerzen zu nehmen, da das Pferd sich dann eventuell zu viel bewegt oder aber die Krankheit verschleiert wird, ist mir klar.
Dennoch musste man gestern bei dem sowieso schon geschwächten Tier bei so starken Schmerzen irgendwie reagieren...
Das Pony hat trotz starker Schmerzmittel den Tag heute lediglich damit verbracht, mit seinen kranken Hufen auf der feuchten Erde zu stehen und etwas im ruhigen Schritt rumzulaufen, was sicher nicht geschadet hat. Wie es ohne diese Mittel gehen wird, wird sich zeigen. Allerdings würden dann eben auch die Entzündungshemmer wegfallen.

[%sig%]

Re: Lederhautentzündung oder Rehe?

Für die, die diesen Beitrag gelesen haben und die es interessiert: Dem Pony geht es wieder recht gut...*freu*

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Re: Lederhautentzündung oder Rehe?

Hi Anne!

Als stiller Mitleser freu ich mich sehr darüber!!!!!

*toitoitoi

ciao
claudia

Re: Lederhautentzündung oder Rehe?

Claudia, danke Dir! :-)

Wir sind natürlich mehr als erleichtert - noch einen Reheschub hätte die Besitzerin der Stute nicht zugemutet, sondern hätte sie einschläfern lassen...

Liebe Grüße, Anne

[%sig%]