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Niedrige Trachten

Hallo zusammen!

Ich habe einen fast 2 1/2 jährigen Warmblut-Mix der hinten beidseitig sehr niedrige Trachten hat, weil er fast immer wie eine Bergziege steht ( Hinterbeine stehen sehr weit unter dem Körper ).
Momentan kommt mein Hufschmied alle 2 Wochen um die Zehen zu raspeln und ihn "steiler" zu kriegen. Er hat auch vorgeschlagen ihn einzugipsen, damit er gezwungen ist anders zu stehen.
Wie sind die Chancen in dem Alter, die Fehlstellung noch zu minimieren und welche Möglichkeiten gibt es noch?

LG

Re: Niedrige Trachten

Hallo MoNa,
damit dass Sie erkannt haben, dass die niedrigen Trachten und die Stellung der Hinterbeine zusammenhängen, sind Sie eigentlich schon auf der richtigen Spur. Aber der eingeschlagene Weg ist nicht gut. Das starke Beraspeln der Zehen führt zu einer Verformung der Seitenwände, wie man es auf Bild 1 auch schon gut erkennen kann. Diese Verbiegung der Seitenwände lässt die Trachten noch zusätzlich einrollen und unterschieben. Das bringt weitere Probleme mit sich.

Solange ihr Wallach die Hinterbeine so aufstellt und einsetzt, muss die Zehe einfach lang und die Hufform flach sein. Das geht gar nicht anders. Das Kürzen der Zehe ist eine hilflose Aktion dagegen, die den Hufen weit mehr schadet als nutzt. Momentan müsste die Hufbearbeitung vor allem den Seitenwänden, Trachten und Eckstreben mehr Aufmerksamkeit zollen.

Abstellen können Sie diese Situation nur dann, wenn Sie die Ursache abstellen. Ich meine damit aber nicht, dass man Ihrem Wallach verwehren darf, dass er sich so aufstellt (er wird seine Gründe dafür haben!). Wenn man ihn durch Gipse oder ähnliches dazu zwingt, sich anders aufzustellen, ist die Chance recht groß, dass er an anderer Stelle Schaden nimmt. Wenn Sie das Gefühl haben, dass dieses Aufstellen keine normale Allüre ist (Gebäude, Vererbung, dem Wachstum geschuldet, ...), sollten Sie, so mein Rat an Sie, einen Pferdephysiotherapeuten, -osteopathen oder -chiropraktiker hinzuziehen, damit dieser die Ursache findet und abstellt.

Mit den besten Wünschen für ein schönes Weihnachtsfest
Konstanze Rasch

Re: Niedrige Trachten

Danke für die schnelle Antwort!

Ich werde mich nochmal mit meinem Schmied beraten und auf jeden Fall einen Physiotherapeuten hinzuziehen.

Auf den Gedanken, dass er aufgrund von Blockaden o.Ä. so steht bin ich gar nicht gekommen , da er selbstverständlich noch nicht gearbeitet wird.
Aber dazu kann es wahrscheinlich auch beim Toben auf der Wiese kommen und Pferde mit kurzem Rücken sind, wie ich gelesen habe, sowieso für Verspannungen prädestiniert.

Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass er einfach so gebaut ist und sich die Stellung, wenn überhaupt, nur wenig verwachsen wird?
Dementsprechend würde ich das spätere Reiten dann auch gestalten, sprich schonendes, eher spätes Anreiten mit langen Aufwärmphasen ( wegen der ohnehin gedehnten Sehnen ), wobei ich auf Springen verzichten würde und mich lieber um einen guten Muskelaufbau durch Dressur und Arbeit an der Hand bemühen würde.

Ich möchte nur nicht versäumen jetzt bereits etwas zu tun, da man mit 2 1/2 wahrscheinlich noch besser Stellungsprobleme minimieren kann, als mit 5, weshalb ich auf weitere gute Tipps hoffe


Frohe Weihnachten und einen lieben Gruß
Mona