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Der Einfluss der Bearbeitung auf die Hufmorphologie: Abschlußbericht - Röntgenologisch und fotometrisch vergleichende Studie von 22 Pferden und vier Barhuf Bearbeitungsmodellen (Dr. Brian Hampson)

Einleitung

Es bestehen viele praktische Modelle bzw. Theorien zur Hufpflege, die alle für sich in Anspruch nehmen, wünschenswerte Resultate für die Hufgesundheit von Pferden hervorzubringen (DUCKETT, 1990; JACKSON, 1997; O’GRADY, 2003; OVNICEK, 1995; OVNICECK, 2003; STRASSER, 2004). Diese Leitbilder basieren, neben anderen Faktoren, auf bestimmten morphologischen Merkmalen der Hufkapsel, die durch die Bearbeitung von Wand und Sohle mit Zange und Raspel manipuliert werden können. Die vielseitige Anwendung von externen Instrumenten inkl. Hufschuhen, die Förderung des Abriebs oder des Wachstums der Hufkapsel in einer vorhersagbaren Form, gehören ebenfalls dazu. Die Befürworter einer Theorie vertrauen ihren speziellen Methoden und belegen aufgrund von Fallberichten ihre Wirksamkeit. Allerdings bestehen sehr wenige publizierte Nachweise, die die Effektivität der Methoden vergleichen und dabei die morphologischen Veränderungen der Hufkapsel und damit den Effekt auf die Hufgesundheit und –funktion untersuchen. Clayton et al. (2011) dokumentierten morphologische Veränderungen der Hufkapsel in Reaktion auf ein Bearbeitungsmodell und stellten fest, dass diese Änderungen sowohl kurz- als auch langfristig beobachtet und akkurat gemessen werden können. Entsprechende Methodik kann angewendet werden, um in einer vergleichenden Studie die Reaktion der equinen Hufkapsel auf verschiedene Hufbearbeitungsmodelle zu dokumentieren. Die Ermittlung dieser Reaktionen kann Personen, die für Pferdehaltung verantwortlich sind, in die Lage versetzen, ihre Entscheidungen hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Hufbearbeitungsoptionen auf einer besseren Informationsbasis zu treffen.

1 Methodik

Die Reaktion der Hufmorphologie auf vier Hufbearbeitungstheorien wurde röntgenologisch und fotometrisch in einer vergleichenden Studie an unterschiedlichen Standorten über eine Dauer von zwölf Monaten untersucht. Eine konsistente Datenerhebung wurde bei jedem Standort eingehalten. Jeder der vier Standorte repräsentierte eine Hufbearbeitungsweise. Jedes Pferd an jedem Standort erhielt die gleiche Hufbearbeitung von demselben Hufbearbeiter. Die Hufe wurden während der Studie mindestens in einem sechswöchigen Intervall bearbeitet. Die Theorien waren die HoofPrint-Methode (HP), Barhuf Huforthopädie (BHO), Natural Hoof Care (NHC) und Pacific Hoof Care Practitioners (PHCP).

Untersuchungssubjekte: Sechs Freizeitpferde unterschiedlicher Rassen an jeweils drei Standorten und vier Pferde an einem Standort (n=22). In den 12 Monaten vor Beginn der Studie bekam keines der Pferde eine Bearbeitung nach einem formal bestimmten Bearbeitungsmodell und wurde vor der Studie einige Zeit nicht mehr bearbeitet.

Röntgenologische Vorgehensweise: Zwölf röntgenologische Parameter (Abb. 1 und 2) wurden von kalibrierten und standardisierten latero-medialen digitalen Röntgenaufnahmen des...

Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 9. Huftagung der DHG e.v. Die Tagungsmappe (70 Seiten & 3 A3 Poster) kann zum Preis von 15 Euro bei uns bestellt werden. Unter dem Titel "Multikulti Huf" stellen sich in dieser Tagungsmappe unterschiedliche Hufbearbeitungsrichtungen vor.

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