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Hufkrebs als Folge von ungünstigen Hufzuständen, dessen nichtinvasive Behandlung und Abgrenzung zum Hufkarzinom (Astrid Arnold)

Einleitung

Die Behandlungserfolge von Hufkrebs in der Praxis sind häufig unbefriedigend. Trotz invasivem Vorgehen heilt die Erkrankung nicht ab oder es kommt nach vorübergehender Verhornung auf den Lederhäuten zu Rückfällen. So habe ich es auch während meiner Ausbildungszeit erlebt.

Schon damals konnte ich unphysiologische Hufzustände, meist waren es Zwanghufe, als Gemeinsamkeit bei den verschiedenen Hufkrebsfällen feststellen. Ein Gespräch mit meiner Hausärztin zu dem ihr ja eigentlich unbekannten Thema Hufkrebs ergab: Egal um was es sich beim Hufkrebs wirklich handelt, es liegt immer auch eine Wundheilungsstörung vor, vielleicht auch „nur“ eine solche. Auf Grundlage dieser Erkenntnis passte ich die Therapie an. Etliche Hufkrebsfälle konnten so bisher erfolgreich behandelt werden und es kam bei diesen zu keinen Rückfällen.

Diagnose Hufkrebs

Wann immer am Strahl oder seiner näheren Umgebung ungewöhnliches Horn oder offene, verändert wirkende Lederhäute zu finden sind, ist die Diagnose Hufkrebs schnell gestellt. Dabei werden die unterschiedlichen Erscheinungsbilder leider bis heute noch nicht ausreichend differenziert. In der Praxis werden selten histologische Untersuchungen gemacht. Optische, haptische und olfaktorisch differenzierende Untersuchungen finden in der Regel ebenfalls nicht statt. Dabei können wir hier sehr viele Unterschiede finden und zumindest einmal den Hufkrebs von einer einfachen Verletzung im Stadium der Wundheilung mit Granulationsgewebe unterscheiden.

In unserer Praxis haben wir verschiedene Krankheitsbilder kennengelernt, die letztlich alle mit Hufkrebs im Zusammenhang stehen können bzw. diesem auch z.T. direkt zugeordnet werden können:

1.      Strahlfäule mit Strahllederhautverletzung, häufig in der mittleren Strahlfurche.

2.      Freiliegende Lederhäute mit Granulationsgewebe ohne Hornbildung.

3.      Sichtbare verlängerte Lederhautzotten ohne Hornproduktion.

4.      Strahlpolster- und Strahllederhautentzündungen mit keiner oder nur wenig Hornproduktion, bei denen die dünnen Hornschichten wie Blätterteig abgezogen werden können.

5.      Situationen mit übermäßiger Hornproduktion, bei denen sich das Horn teilweise blumenkohlartig oder in verdickten Zotten zeigt.

6.      Borkiges und schuppiges Saumhorn, Hornfaltenbildung an der Hufwand, häufig in Verbindung mit abstehenden Haaren am Kronrand als Hinweis auf eine Entzündung der Saum- und Kronlederhaut.

7.      Hornverfärbungen von weiß bis gelb, braun und schwarz.

8.      Geruch von unauffällig bis faulig oder eitrig.

Dabei kann sich jeder der Punkte an einem Huf gleichzeitig zeigen.

Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 12. Huftagung der DHG e.V. Die Tagungsmappe umfasst knapp 100 Seiten mit vielen Abbildungen, in denen wesentliche Erkenntnisse und Botschaften der Referenten zum Thema Hufkrebs zusammengetragen sind. Sie kann zum Preis von 25 Euro bei uns bestellt werden.

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